Symbolbild: Telefonhörer hängt nutzlos herum

Warum hat Österreich noch immer kein Telefon-Relay Center?

Der Österreichische Gehörlosenbund (ÖGLB) hat eine BürgerInneninitiative gestartet, damit gehörlose, schwerhörige und sprechbehinderte Menschen von der Benützung der Grunddienstleistung in der Telekommunikation nicht ausgeschlossen werden.

„Ein Telefon-Relay Center soll für gehörlose, hör- und sprechbehinderte Menschen einen österreichweiten Telefonvermittlungsdienst im 24-Stunden Betrieb anbieten. Durch das Telefon-Relay Center können hör- und sprechbehinderte Menschen mit hörenden, sprechenden Menschen in direkten Dialog treten und umgekehrt“, erläutert Ing. Lukas Huber, Experte des ÖGLB, gegenüber BIZEPS-INFO. Wie so ein Telefon-Relay Center funktioniert, zeigt folgendes Bild.

Im Telefon-Relay Center ermöglichen hörende VermittlerInnen mittels Schreibtelefon, Videotelefon, Fax, Internet (E-Mail) und SMS den gehörlosen, hör- und sprechbehinderten KundInnen den Kontakt mit hörenden KundInnen, gibt der ÖGLB in der BürgerInneninitiative bekannt und erläutert: „Derzeit ist direkter Telefonkontakt durch die verfügbaren Techniken – Fax, SMS und E-Mail – nicht möglich. Schreib- und Videotelefone sind vielen hörenden Menschen nicht bekannt, geschweige denn vorhanden.“

Huber: „Wir sind ausgeschlossen“

„Wir, gehörlose, schwerhörige und sprechbehinderte Menschen, sind von der Benützung der Grunddienstleistung in der Telekommunikation ausgeschlossen und somit benachteiligt“, so Huber weiter. Doch es „gibt eine Möglichkeit, diese Benachteiligung – die besonders am Arbeitsmarkt und auch in vielen Notfällen schwerwiegend und weitreichend ist – zu beseitigen: durch einen Telefonvermittlungsdienst.“, erläutert der ÖGLB-Mitarbeiter. „Auch ist es durchaus vorstellbar, dass taub-blinde KundInnen mit einem speziellen so genannten Braillefon oder Telebraille-Gerät, wie sie derzeit in den USA verfügbar sind, diesen Telefonvermittlungsdienst benützen können“, fügt er hinzu.

Unterschriftenliste

Der ÖGLB bittet um Unterstützung dieser Idee durch möglichst viele Unterschriften. Eine Unterschriftenliste kann hier heruntergeladen werden. Ausgedruckte und unterschriebene Unterschriftenlisten bitte bis 1. Oktober 2006 an den ÖGLB per Fax 01 / 60 23 459 schicken.

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