Was kann der neue Browser „Firefox 3“?

Heute ist der neue Browser "Firefox 3" von Mozilla veröffentlicht worden. Er ist gratis und bietet eine Reihe von Verbesserungen. Marco Zehe erläutert im BIZEPS-INFO Gespräch die Details.

Marco Zehe mit seinem Hund
Zehe, Marco

Marco Zehe war einige Zeit bei Freedom Scientific, dem Hersteller des bekannten Screenreaders „JAWS“, beschäftigt. Der Experte aus Hamburg ist 35 Jahre alt, seit Geburt blind und nun bei Mozilla tätig.

Qualitätsbeauftragter

Nun ist er „Qualitätsbeauftragter für die Barrierefreiheitsfunktionen“ im Firefox und der Mozilla Plattform allgemein.

Die ersten Arbeiten, die Mozilla Plattform („also das, was unter der Haube des Mozilla Firefox arbeitet“) zugänglich zu machen, starteten im Jahre 2000, berichtet er. „Im Jahr 2005 war das Projekt soweit gereift, dass IBM den entwickelten Code für Firefox 1.5 spendete. Seitdem ist der Firefox unter Windows mit Screen Readern für Blinde zugänglich“, hält er fest und ergänzt: „Andere Funktionen wie der Seiten-Zoom hielten ebenfalls in den Firefox Einzug.

Statement zur Barrierefreiheit

Wichtig ist Zehe das am 25. Mai 2006 von Frank Hecker für die Mozilla Foundation, die gemeinnützige Stiftung, formulierte Statement zur Barrierefreiheit. „Hierin wird die Vision, die Mission, werden die Ziele abgesteckt, durch Innovation, Standardisierung und Unterstützung anderer auf Mozilla bezogener Open-Source-Projekte die Zugänglichkeit für alle zu verbessern“, erläutert er.

Firefox 3: Was wird konkret besser?

Weltweit hat der Browser Firefox in den letzten Jahren sehr viele Menschen begeistert und sich als bessere Alternative zum Internet Explorer hervorgetan. Die Version 3 von Firefox bietet folgende Verbesserungen im Bereich Accessibility, zählt Zehe auf:

  • Firefox 3.0 ist der erste grafische Browser, der sowohl unter Windows als auch unter dem Gnome Desktop unter Linux von Personen mit assistiven Techniken genutzt werden kann. Unter Windows wurden hierzu die unterstützten Programmierschnittstellen erweitert und unter Linux erstmalig eingeführt. So können jetzt nicht nur Screen Reader für Blinde, sondern auch Spracheingabesoftware oder Software, die motorisch eingeschränkten Menschen bei der Bedienung des Computers hilft, direkt mit dem Firefox kommunizieren und so weitere Barrieren abbauen.
  • Der Seitenzoom wurde dahingehend erweitert, dass er jetzt auch Bilder zoomt, nicht nur die Textinhalte der Seiten.
  • Es wurde größter Wert darauf gelegt, dass alle Funktionen sowohl mit der Maus als auch mit der Tastatur ausführbar sind.
  • Eine verbesserte Integration in das jeweilige Betriebssystem gewährleistet, dass Farbanpassungen wie hochkontrastige Schemata auch im Firefox richtig dargestellt werden.
  • Durch leichter zugängliche und auffindbare Hilfsmittel werden z. B. Hinweise zur Verschlüsselung von Webseiten gegeben und Warnungen bei potentiellen Identitätsklau-Attacken (Phishing) angezeigt. Dies erhöht das sichere Bewegen im Internet.
  • Durch die erweiterte Adresszeile ist es jetzt noch einfacher, Seiten wiederzufinden, die man schon mal besucht oder irgendwo in seinen Lesezeichen vergraben hat. Man kann einfach einen Begriff aus Titel, Adresse (URL) oder dem Text geben, den man dem Lesezeichen gegeben hat, und die Ergebnisse werden, sofern vorhanden, sehr übersichtlich dargestellt.
  • Eine erheblich erleichterte Verwaltung von Erweiterungen ermöglicht es, den Firefox sehr einfach auf seine Bedürfnisse anzupassen oder den Funktionsumfang zu erweitern.
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