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WCAG: „Grundlegende Zweifel an wichtigen Eckpunkten der Richtlinien“

Mehr als 400 Kommentare zum heftig kritisierten Entwurf der WCAG 2.

Wir berichteten unter dem Titel „Entweder überarbeiten oder scheitern“ über Versuche die Web Content Accessibility Guidelines – also Richtlinien für barrierefreies Webdesign – grundlegend zu überarbeiten.

Nachdem die Web Accessibility Initiative die Frist um drei Wochen verlängert hat, sind nun insgesamt über 400 Kommentare eingegangen. Manche Stellungnahmen lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig, wie der wirklich lesenswerte Beitrag „Zur Hölle mit WCAG 2“ von Joe Clark.

Der accessCast der Aktion Mensch berichtet am 29. Juni 2006 über den aktuellen Stand der Diskussion.

Grundlegende Zweifel an WCAG 2
SprecherIn: accessCast/Aktion Mensch
Audioquelle: Aktion Mensch

Am 22. Juni endete die Frist zur Abgabe von Kommentaren zum aktuellen Entwurf der Web Content Accessibility Guidelines 2. Aber auch wenn man nicht sämtliche Kommentare gelesen hat, kann man erkennen, dass der Entwurf tendenziell abgelehnt wird. Oft beziehen sich diese nur auf Details, aber in sehr vielen Kommentaren wurden grundlegende Zweifel an wichtigen Eckpunkten der Richtlinien geäußert und diese Zweifel auch begründet.

Erschreckend finden wir es geradezu, dass einige dieser Kommentare aus der Ecke der schwergewichtigen Mitglieder der WCAG-Arbeitsgruppe selbst kommen. So zum Beispiel von Vertretern von IBM, AOL und Opera, um nur einige zu nennen, sowie Universitäten, Regierungs- und Nicht-Regierungs-Einrichtungen. Auch aus Webentwickler-Kreisen war das Echo fast einheitlich ablehnend.

Eine ganze Reihe von Eingaben zeigen die Tendenz, dass man besser die von den WCAG 1 eingeschlagene Richtung nicht verlassen hätte. Wie Joe Clark sagt: die WCAG 1 sind eigentlich ganz OK, sie könnten nur etwas frische Farbe gebrauchen.

Bis Ende 2007 verlängert

„Die Arbeitsgruppe hat übrigens ihre Charta bis Ende 2007 verlängert“, ist dem accessCast zu entnehmen und macht damit deutlich, dass ein Ende der Überarbeitung nach derzeitigem Stand nicht absehbar ist.

Doch besser eine gründliche Überarbeitung des vorliegenden und von vielen Seiten kritisierten Entwurfes, als ein unbrauchbares „Irgendetwas“ als internationale Richtlinie herauszubringen.

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