Inklusion beginnt im Kindergarten. Und hört mit der Unterstufe nicht auf. Diakonie präsentiert 10 Punkte zum zusammen lernen, leben, wohnen und arbeiten.
Anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tags am 21. März fordert Diakonie Direktorin Maria Katharina Moser die Regierung auf, „eine inklusive Bildungsstrategie vom Kindergarten über die Schulen bis hin zu Fachhochschulen und Universitäten zu entwickeln. Die Diakonie vermisst eine solche seit Jahren. Mehr noch, wir beobachten schon länger Rückschritte in Sachen gemeinsame Bildung von Kindern mit und ohne Behinderung,“ so Moser.
Dieses Manko hat auch der Rechnungshof in seinem jüngsten Bericht deutlich aufgezeigt.
Wie inklusiv ist Schule in Österreich?
Der Rechnungshof hatte in seinem aktuell veröffentlichten Bericht „Inklusiver Unterricht: Was leistet Österreichs Schulsystem?“ kritisiert, dass sich das Bildungsministerium in seiner Richtlinie zur Entwicklung Inklusiver Modellregionen (2015) auf die allgemein bildenden Pflichtschulen beschränkt, und dass im Regierungsprogramm (2017) die Sonderschulen weiterhin erhalten und sogar gestärkt werden. Kritik gab es auch an den unklaren Regelungen zur Finanzierung.
Kindergarten und Nachmittagsbetreuung für Kinder mit Behinderung ausbauen
Raschen Handlungsbedarf sieht die Direktorin der Diakonie Österreich auch bei der Nachmittagsbetreuung von Kindern mit Behinderung und beim verpflichtenden Kindergartenjahr.
„Es kann nicht angehen, dass Kinder mit Behinderung aus dem verpflichtenden Kindergartenjahr ausgenommen sind. Auch hier stehen wir vor einem Ressourcenproblem: Wenn das verpflichtende Kindergartenjahr auch für Kinder mit Behinderung gelten soll, müssen in ganz Österreich entsprechend räumlich und personell ausgestattete Kindergartenplätze zur Verfügung stehen. Hier kann und darf man nicht sparen. Die Rechte von Menschen mit Behinderung sind ein Seismograph dafür, wie ernst es uns ist mit der Menschenwürde aller,“ betont Moser.
Diakonie präsentiert 10 Punkte zur Inklusion
Etwas mehr als zehn Jahre liegt es zurück, dass Österreich die UN-Behindertenrechtskonvention unterzeichnet hat. Diese wahrt und fördert die Rechte von Menschen mit Behinderung. Inklusion ist ein wesentlicher Eckpfeiler der Konvention.
„Inklusiver Unterricht stellt das einzelne Kind mit seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten, seinem individuellen Tempo und Lernstil ins Zentrum. Dieser pädagogische Ansatz kommt allen Kindern zu Gute, unabhängig davon, ob sie eine Behinderung haben oder nicht“, ist Moser überzeugt.
„Wir haben jetzt 10 Vorschläge für ein besseres Miteinander erarbeitet. In unseren „10 Punkten zur Inklusion“ geht es um Verbesserungen in allen Lebensbereichen“, so Moser. Die Forderungen der Diakonie reichen von Themen wie Partnerschaft & Sexualität, Gesundheit bis hin zu Arbeit und Bildung.