James Mwhanda und John Bowis

Weltpolitischer Schulterschluss für behinderte Menschen

23,966 Milliarden Euro umfasst der Europäische Entwicklungsfond (EDF) in den Jahren 2008 bis 2013 für Afrika, den Karibischen und Pazifischen Raum (AKP).

Bei den gestern in Wien finalisierten Verhandlungen zwischen Parlamentariern der EU und AKP sowie Vertretern von Nichtregierungsorganisationen stand die Berücksichtigung von Menschen mit Behinderung im besonderen Blickfeld.

James Mwhanda ist im Alter von zwei Jahren an Polio erkrankt und seither behindert. Sein Kampf für die Rechte behinderter Menschen in seinem Heimatland Uganda und weit darüber hinaus ist beispielhaft.

Bei der soeben finalisierten Paritätischen Parlamentarischen Versammlung EU-AKP (bestehend aus 78 Vertretern der Länder Afrikas, des Karibischen und Pazifischen Raums (AKP) sowie aus 78 Abgeordneten des Europäischen Parlaments) in Wien erhob er einmal mehr seine Stimme für Afrika und die speziellen Bedürfnisse behinderter Menschen: „40 Prozent aller Afrikaner leben von weniger als einem Dollar pro Tag und weltweit 20 Prozent der Menschen in Armut leben mit einer Behinderung.“

Mwhanda richtet seinen Blick auf den neben ihm sitzenden britischen EU-Parlamentarier John Bowis und ergänzt: „Die intensive Zusammenarbeit zwischen afrikanischen und europäischen Parlamentariern zum Thema ‚Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit‘ ist nicht nur notwendig, sondern schlichtweg unumgänglich!“

Behinderte Menschen im Abseits

John Bowis übernahm auf Initiative der österreichischen Fachorganisation LICHT FÜR DIE WELT (vormals Christoffel Blindenmission) den Vorsitz der Diskussionsrunde zu „Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit“ im Wiener Austria Center. Er begrüßt die kürzlich erzielte Einigung zwischen EU und AKP-Staaten, die eine Dotierung des 10. Europäischen Entwicklungsfonds mit insgesamt 23,966 Mrd. Euro für die Jahre 2008 – 2013 Euro vorsieht.

Dennoch verweist auch Bowis nachdrücklich auf die Notwendigkeit, Menschen mit Behinderung an den afrikanischen Länderstrategien zu inkludieren: „Wenn die Länderstrategien Menschen mit Behinderung nicht berücksichtigen, wird es für die EU schwierig, den Kampf für die Verbesserung der Situation behinderter Menschen sinnvoll weiter zu führen.“

Johannes Trimmel von LICHT FÜR DIE WELT pocht explizit auf die Kontrollfunktion der Parlamentarier hinsichtlich der Involvierung der Zivilgesellschaft in den Konsultationsprozess. Er betont zudem: „Die Verbesserung der Lebensbedingungen für behinderte Menschen in Afrika ist ein Gradmesser für den Erfolg der konzertierten Armutsbekämpfungsstrategien von EU und Afrika.“

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