Wenn alles nur mehr online geht, brauchen wir ein Web für alle

Die Zeiten von Covid-19 haben dem Thema Online einen großen Schub gegeben.

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Robert Lender

Auf einmal war das Internet einer unserer wenigen „Kanäle“ zu anderen Menschen. Behörden waren nur mehr telefonisch oder („Bitte überlasten sie nicht unsere Telefonleitung“) über das Internet erreichbar. MitarbeiterInnen wurden nach Hause geschickt und sollten dort Home-Office von einem auf den anderen Tag leben.

Kinder und Jugendliche saßen auf einmal zu Hause, lernten „E-mäßig“. Der physische Kontakt zu Freunden war der Klick auf die Maus oder das Tippen am Screen des Mobiltelefons.

Das Web war auf einmal für alle wichtig, wenn nicht sogar lebensnotwendig. Aber war bzw. ist es deswegen ein Web für alle geworden?

Am 30. November findet wieder einmal der Ein Web für alle – Blue Beanie Day statt. Ein guter Grund, an diesem Tag ein Zeichen für ein barrierefreies Web und offene Standards zu setzen.

Ein guter Tag, um die Finger in die offenen Wunden zu legen. Dort, wo wir alle – aus guten Gründen – gezwungen sind, verstärkt online zu arbeiten, zu leben, zu lieben, zu lernen, zu spielen, … aber nicht alle von uns die Möglichkeit haben, dieses online so zu nutzen, wie es andere können.

Robert Lender mit blauer Haube
Robert Lender

Lasst uns an diesem Tag über technische und sprachliche Barrieren sprechen und auch die eine oder andere Lösung anbieten.

Wie ich immer schreibe: Eine blaue Mütze verändert nicht die Welt. Aber der Mensch darunter kann viel bewirken. Im Großen wie im Kleinen.

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5 Kommentare

  • Auch als blinde Internet-Userin stoße ich beim Surfen immer wieder auf Hindernisse. Viele Seiten sind nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzbar. Vor kurzem gab es zu diesem Thema eine Infoveranstaltung beim Wiener Blindenverband. Hier ein eine kurze Zusammenfassung. https://www.blindenverband-wnb.at/blog/unsichtbare-stolpersteine-huerden-im-internet/

  • Der Sommer hat schon gezeigt, wie schwierig es ist für die Leute, die kein Smartphone haben und kein Internet. Sie waren von vielen Dingen ausgeschlossen, wo nur mit Voranmeldung Teilnahme möglich war bzw. nur mit Bankomatkarte bezahlt werden konnte.
    In den Institutionen haben die Leute auch keinen Zugang: wenn ich mit jemanden kommunizieren will (z.B. im Lockdown) so schreibe ich an die Betreuer*innen und bitte sie, das Mail dann auszudrucken und den Leuten der Tanzgruppe zu zeigen.
    Ebenso fatal ist die Situation für die älteren Leute, die mit der Technik nicht vertraut sind. Sie sind dann besonders gefährdet, Betrügereien auf den Leim zu gehen.
    So denke ich, dass das ‚Internet für Alle‘ derzeit schlicht und einfach nicht möglich ist und viele Leute ausschließt, die ohnehin schon aus vielen anderen Gründen an einer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gehindert werden.

  • In diesem Zusammenhang erlaube ich mir darauf hinzuweisen, dass viele behinderte Menschen, vor allem jene, die in EInrichtungen leben, weder Zugang zum Internet noch die dafür erforderliche Ausrüstung mit Hardware haben. Sie sind eine Bevölkerungsgruppe, die vom WWW völlig abgeschnitten und ausgeschlossen sind. Von den Einrichtungen erhalten sie oft keine Unterstützung: PCs und Internetzugang gibt es im Büro für das Betreuungspersonal, aber nicht für die behinderten Menschen in den Werkstätten oder Wohneinrichtungen.

    • Hallo Petra! Ja stimmt. Unglaublich eigentlich. Denn für unsereins ist es total selbstverständlich schnell mal ins Internet zu gehen. Wie ist es aber mit Smartphones? Verwenden mittlerweile viele HeimbewohnerInnen eines?