Wer wird mit dem Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig Preis 2022 ausgezeichnet?

Am Samstag, den 17. September 2022 um 11 Uhr wird der Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig Preis für selbstbestimmtes Leben zum 9. Mal vergeben.

Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig Preis 2022
BIZEPS

Der Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig Preis wird seit 2004 alle zwei Jahre verliehen. Nach einer Corona-Pause 2020 ist es endlich wieder soweit!

Die Nominierungen von 2020 blieben selbstverständlich aufrecht. Zusätzliche Nominierungen fanden bis zur Jurysitzung am 8. Juni 2022 Berücksichtigung. In Summe gab es 32 Nominierungen.

Der Selbstbestimmt-Leben-Preis wird durch eine Kooperation zwischen dem „Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig Preis“-Verein und BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben ermöglicht.

Preisverleihung

Ort: Albert-Schweitzer-Haus (Garnisongasse 14 – 16 / Schwarzspanierstraße 13, 1090 Wien)

Datum: 17. September 2022 um 11 Uhr

Die Veranstaltung wird in Österreichische Gebärdensprache gedolmetscht.

Die Statuette ist vom Salzburger Künstler Ioan Kloss entworfen worden. Die Statuette, die eine Menschenkette darstellt, symbolisiert das Engagement und die starke Persönlichkeit von Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig.

Zusätzlich zu dem Preis erhält jede Gewinnerin und jeder Gewinner einen finanziellen Anerkennungsbetrag.

Preisträgerinnen und Preisträger

Der Preis ist der Erinnerung an Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig gewidmet und wird in zwei Kategorien vergeben.

Das sind die Preisträgerinnen und Preisträger 2022:

In der Kategorie für „außergewöhnliche Initiativen, Ideen und Leistungen, die dem selbstbestimmten Leben von Menschen mit Behinderung und ihrer gleichberechtigten Anerkennung in der Gesellschaft förderlich sind“:

Petra Plicka gewinnt den Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig Preis 2022
BIZEPS

Petra C. Plicka macht mit ihren Zeichenprotokollen und ihrer bildgestützten Kommunikation Inhalte verständlich. Das ist insbesondere auch für Menschen mit Lernschwierigkeiten äußerst bedeutend. Nur so können sich alle gut selbst vertreten.

Petra Plicka versteht es ausgezeichnet, wesentliche Inhalte – z.B. von Teilnehmer:innen auf Podiumsdiskussionen – gut verständlich und kurz wiederzugeben. Frau Plicka sorgt durch ihre Bilder dafür, dass Kommunikation für alle zugänglicher wird. So wird Teilhabe erleichtert.

In der Kategorie für „außergewöhnlichen persönlichen Einsatz zur Förderung der Selbstbestimmung behinderter Menschen“ wird jeweils an eine behinderte Frau und an einen behinderten Mann ausgezeichnet.

2022 sind das der im April 2021 leider verstorbene Herbert Pichler und Claudia Rauch.

Herbert Pichler gewinnt den Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig Preis 2022
BIZEPS

Herbert Pichler war Präsident des Österreichischen Behindertenrates, Abteilungsleiter des ÖGB Chancen Nutzen Büros, Vorsitzender der Wiener Interessenvertretung der Menschen mit Behinderungen (IVMB) sowie Mitglied der Wiener Monitoringstelle.

Alle seine Funktionen und Tätigkeiten hatten die umfassende Durchsetzung der Rechte und die Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen im Sinne der Selbstbestimmung zum Ziel. Durch ihn hat sich der Behindertenrat maßgeblich modernisiert und geöffnet.

Er setzte sich für mehr Solidarität und Zusammenarbeit der unterschiedlichen Interessensvertretungen von Menschen mit Behinderungen ein.

Claudia Rauch gewinnt den Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig Preis 2022
BIZEPS

Claudia Rauch ist als blinde Frau ausgebildete Volks- und Sonderschullehrerin bzw. Blinden- und Sehbehindertenpädagogin. Sie engagierte sich unermüdlich für die gesetzliche Zugänglichkeit der PädagogInnenausbildung für Menschen mit Behinderung auf Bundes- und Landesebene, die seit 2014 gegeben ist.

Frau Rauch war engagiert beim Verein „Blickkontakt“ und setzt sich bei „Uniability“ nach wie vor im Sinne der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung für mehr Chancengerechtigkeit für blinde und sehbehinderte Menschen bzw. beeinträchtigte und chronisch kranke Studierende an Österreichs Hochschulen ein, um Inklusion voranzutreiben.

Update: Die Reden bei der Preisübergabe am 17. September 2022

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9 Kommentare

  • Sehr ansprechender Preis,würde ich allen hier präsentierten Menschen verleihen!
    Großer DANK und Anerkennung Euch allen!

  • Meine herzlichsten Gratulationen an die drei Preisträger*innen!
    Schön, dass der Preis auch post-hum verliehen werden kann ! Irgendwo wird Herbert sich darüber sehr freuen!

  • Meine herzlichen Gratulation schon jetzt der Petra Plicka! Tolle und wichtige Arbeit und geduldige und freundliche Frau.

  • Verdienter Preis für Petra Plicka! Ihr Einsatz ist wahrlich und echt. Wer aber die interne Geschichte kennt bzw. direkt beteiligt war der weiß, wer sich wirklich intensiv für die in den Kurzbeschreibungen genannten Dinge eingesetzt hat. Ein früher und hochstilisierter Heldentod und eine reine (politisch konstruierte) Postenbesetzung allein sollten eigentlich nicht ausreichen. Die diesjährige Preisvergabe schmälert den Wert aller vorangegangenen Preisträger*innen immens. Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig würde sich sehr wundern. Der einzige Preis in diesem Bereich, der tatsächlich noch was zählte, verkommt zur Farce. Schade.

    • Schämen sie sich!

  • Petra hat den Preis wirklich verdient.Im Kundinnenrat oder bei anderen Veranstaltungen
    ist Sie immer sehr hilfsbereit und verliert nie ihre Ausdauer. Lg. und herzlichen Glückwunsch

  • Verkommt dieser Preis anscheinend auch zu einer bloß symbolischen Veranstaltung? Anscheinend reicht es, Ämter zu besetzen. Von der ersten Preisträgerin abgesehen fällt mir bei den anderen nichts auf, das Behinderten das Leben substanziell erleichtert hat.

    • Ihre Einschätzung bleibt ihnen natürlich, aber vielleicht kennen sie die Personen einfach zu wenig? Frau Rauch hat bspw. mit Uniability eine wichtige Organisation für behinderte Studierende geschaffen und so vielen Student:innen geholfen. Herbert Pichler hat sehr viel bewirkt, sein Name stand halt nicht immer drauf.

    • Uniability ist mir ein Begriff. Ich teile zwar nicht Ihre Einschätzung, aber das wäre wenigstens etwas Konkretes, worüber man diskutieren könnte. Die Jury und der Artikel sollten schon vermitteln, wofür jemand gewürdigt wurde statt so nichtssagend daherzukommen. Denn freundlich, geduldig und verständnisvoll sind hoffentlich viele. Irgendetwas machen auch viele, wofür sie nicht den Preis erhalten.