„Wert des Lebens“ – Eine Ausstellung, die unter die Haut geht

Mit der Ausstellung "Wert des Lebens" erhalten BesucherInnen einen besonderen Einblick in die Greuel der NS-Vergangenheit im Schloß Hartheim in Alkoven in OÖ.

Sie zeigt aber auch die historische Entwicklung der Ideologie des „unwerten Lebens“ bis hin zur heutigen Forderung nach Gleichstellung behinderter Menschen.

In den letzten Jahren wurde dieses berühmt- berüchtigte Schloss renoviert und wird nun als Lern- und Gedenkort der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung stehen. Die Ausstellung „Wert des Lebens“ ist barrierefrei zugänglich und wird vom 8. Mai bis 3. November 2003 täglich zu sehen sein. (Homepage der Ausstellung)

Im Mittelpunkt steht die Haltung und der Umgang der Gesellschaft mit beeinträchtigten Menschen. Der beobachtete Zeitraum erstreckt sich daher vom Zeitalter der Industrialisierung bis zur Gegenwart. Daher spannt sich der Bogen von der Sortierung der Menschen in ökonomisch „Brauchbare“ und „Unbrauchbare“ am Beginn der Industriegesellschaft bis zur aktuellen Diskriminierung in der modernen Gesellschaft.

Die Ermordung behinderter Menschen als „lebensunwertes Leben“ im Nationalsozialismus bildet in dieser Entwicklung das negative Extrem. Einen aktuellen Brennpunkt der Reflexion finden wir in Schloss Hartheim. War doch dieser Ort von 1940 bis 1944 einer der sechs Euthanasieanstalten des Dritten Reiches und steht damit als mahnendes Beispiel dafür, wo Ausgrenzung enden kann.

Ein Bereich der Ausstellung ist der aktuellen Situation behinderter Menschen in unserer Gesellschaft gewidmet. Ausgangspunkt ist die Verankerung der Gleichstellung behinderter Menschen in verschiedenen Gesetzeswerken: Die österreichische wie die deutsche Verfassung schreiben diese Gleichstellung fest, in den USA garantiert der „Disability Act“ aus dem Jahr 1990 behinderten Menschen das einklagbare Recht auf Gleichstellung.

Im praktischen Leben – konkret in Österreich – gibt es für behinderte Menschen jedoch noch eine Vielzahl von Hindernissen. Andererseits sind aber auch positive Entwicklungen zu verzeichnen. In dem angesprochenen Teil der Ausstellung wird versucht, das Spannungsfeld zwischen Fremdbestimmtheit und Selbstbestimmung auszuloten, in dem behinderte Menschen in Österreich leben.

Gerade für die Gestaltung des zuletzt angesprochenen Teiles war auch SLI-Linz zu intensiven Beratungen eingeladen. So ist diese Ausstellung eine Möglichkeit, unseren Forderungen nach Selbstbestimmung und Gleichstellung in der Öffentlichkeit Nachdruck zu verleihen.

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