Am 3. November begannen die Verhandlungen für einen neuen Gesamtvertrag zwischen der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) mit den niedergelassenen Ärzten.
Die WGKK fordert eine kundenfreundlichere und längere Praxisöffnung in Verbindung mit einer Neuordnung des Stellenplanes. Besser eine Ordination mit Abend- und Samstagsöffnung als zwei „Nebenerwerbsordinationen“ mit weniger als 15 Praxiswochenstunden, erläutert die WGKK.
Schwerpunkt bessere Öffnungszeiten
Die WGKK fordert eine Erhöhung der wöchentlichen Mindestordinationszeit auf 20 Stunden und eine verpflichtende 5-Tage-Woche. Dabei soll es für die Ärzte die Wahlmöglichkeit von mindestens zwei der folgenden vier Ordinationszeitblöcke geben:
- Abendordination ab 17:00 Uhr, mindestens 2 Stunden;
- Frühordination ab 7:00 Uhr, mindestens 2 Stunden;
- Nachmittagsordination ab 13:00 Uhr, mindestens 2 Stunden oder
- Samstagsordination, mindestens 2 Stunden.
Ziel ist eine breitere Streuung der Öffnungszeiten um eine bessere Zugänglichkeit der ärztlichen Versorgung zu gewährleisten. Dies würde auch einen Entlastung der Ambulanzen bedeuten. Die neuen Ordinationszeiten sollen speziell Erwerbstätigen helfen, damit teure Fehlzeiten für die Wirtschaft vermieden werden.
Mehr behindertengerechte Ordinationen
Weiters fordert die WGKK konkrete Maßnahmen zur Schaffung von mehr barrierefrei zugänglichen Arztpraxen. „Dabei sollen den Vertragspartnern keine Investitionen abverlangt werden, die das wirtschaftliche Überleben der Praxis gefährden“, versucht die WGKK übertriebene Ängste der Ärzte zu entgegnen.
Gerade im städtischen Bereich wird es nicht möglich sein, jede Ordination barrierefrei zugänglich zu machen. Die Barrierefreiheit soll daher nur bei der Neuvergabe eines Kassenvertrages verpflichtend sein. „Für die behindertengerechte Adaption von Praxen stehen Förderungen aus der Behindertenmilliarde bereit“, berichtet die WGKK abschließend.