Wie barrierefrei sind deutsche Online-Shops?

Die Online-Marketing-Agentur Buzzmatic hat in Zusammenarbeit mit DataPulse, ein unabhängiges Datenstudio, spezialisiert auf Datenjournalismus über 2.400 deutsche Online-Shops auf Barrierefreiheit untersucht. Nur 28 der untersuchten Shops entsprechen vollständig den Anforderungen des deutschen Barrierefreiheitsgesetzes (BaFG).

Eine Statistik mit den 10 häufigsten Problemen. Die 3 häufigsten Probleme waren bei 2/3 aller Shops zu finden. In Reihenfolge von 1-10: Seitenstruktur, Text-Kontrast, Beschriftung von Links, Fehlende Alternativtexte, Buttons ohne Beschriftung, Touch-Elemente, Überschriften-Struktur, Zoom-Probleme, Fehlende Haupt-Landmarks, Wiederholte Alt-Texte
Buzzmatic GmbH & Co. KG

Mit der Umsetzung des European Accessibitlity Act im neuen deutschen Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) müssen Onlineshops in Deutschland spätestens ab dem 28. Juni 2025 barrierefrei zugänglich sein. Doch wie barrierefrei sind deutsche Online-Shops?

Eine Untersuchung, die 2023 von der Aktion Mensch, BITV-Consult, Google und der Stiftung „Pfennigparade“ durchgeführt wurde kam zu dem Ergebnis, dass nur ein Fünftel der untersuchten Shops barrierefrei waren. Die Online-Marketing-Agentur Buzzmatic hat im November 2024 in Zusammenarbeit mit DataPulse über 2.400 deutsche Online-Shops einer Accessibility-Analyse unterzogen.

Die Ergebnisse der Analyse lassen ebenfalls auf einen Nachholbedarf hinsichtlich der Barrierefreiheit schließen.

Die Untersuchung

Es wurden die Startseiten von 2.446 deutschen Online-Shops aus unterschiedlichen Branchen auf Barrierefreiheit untersucht. Die Analyse wurde basierend auf den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) in den Versionen 2.0, 2.1 und 2.2 durchgeführt. Die zentralen Kriterien umfassten Textkontraste, Alternativtexte, Navigationsstrukturen und die Nutzung von ARIA-Attributen.

Zu Bewertung der Barrierefreiheit wurden automatisierte Accessibility Tools verwendet, das sind Anwendungen, um Internetseiten automatisch auf verschiedene Aspekte – wie zum Beispiel Barrierefreiheit – zu überprüfen. Darunter den Lighthouse Accessibility Score, der die technische Barrierefreiheit standardisiert misst. Die Analyse orientierte sich an den WCAG-Prinzipien:

Wahrnehmbar: Inhalte müssen sichtbar und hörbar sein.

Bedienbar: Funktionen müssen einfach nutzbar sein.

Verständlich: Inhalte sollten leicht verständlich sein.

Robust: Inhalte müssen auf unterschiedlichen Geräten und mit verschiedener Software funktionieren.

Was ergab die Untersuchung?

  • Nur 28 Shops (1 %) verstoßen nicht gegen die Anforderungen des BFSG
  • 19,7 % der Shops erzielten einen Score von 90 oder mehr Punkten (gut)
  • 80,1 % der Shops erhielten einen Score zwischen 50 und 89 Punkten (durchschnittlich)
  • 0,2 % (5 Shops) hatten besonders schlechte Bewertungen von 49 oder weniger Punkten (kritisch)

Häufige Probleme waren:

  • Fehlende Unterteilung der Inhalte in klare Bereiche, was die Navigation mit einem Screenreader erschwert
  • Die Lesbarkeit der Internetseiten wird durch unzureichende Kontraste zwischen Text und Hintergrund beeinträchtigt.
  • Unklare Beschriftung der Links

Nur ein Einblick

Die Ergebnisse geben einen Einblick, lassen aber keine allgemein gültigen Schlüsse zu, da nur die Startseiten der Shops geprüft und die Tests automatisiert durchgeführt wurden. Der Fokus war nur auf technische Barrierefreiheit und nicht auf redaktionelle Inhalte gerichtet.

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Ein Kommentar

  • Wer kann diese Tabelle lesen? Ist das barrierefrei