Wie inklusiv ist der Bedarfsverkehr in Österreich?

Mit Unterstützung von BIZEPS hat bedarfsverkehr.at untersucht, wie barrierefrei und inklusiv Mobilitätslösungen zur Überbrückung von Lücken im öffentlichen Verkehr sind. Die Untersuchung zeigte, dass mehr als die Hälfte der untersuchten Angebote aktuell nicht rollstuhlgerecht sind.

Eine Österreichkarte. Links oben steht 285 Angebote, 820 Gemeinden. Darunter eine Österreichkarte mit Einzeichnung wo genau die Bedarfsverkehre in Österreich tätig sind.
bedarfsverkehr.at

Bedarfsverkehre („Mikro-ÖV“) sind flexible öffentliche Verkehrsangebote, die in der Regel nur nach vorheriger Bestellung fahren. Sie sind dazu gedacht, Lücken im liniengebundenen öffentlichen Verkehr zu schließen und das Problem der ersten/letzten Meile zu lösen.

Ein Beispiel dafür ist der sogenannte WienMobil Hüpfer. Der rollstuhlgerechte Kleinbus kann auf Abruf bestellt werden, um den Weg zur U-Bahn zu überbrücken. Nach einem Testbetrieb wurde das Angebot dauerhaft in das städtische Verkehrsnetz integriert. Der WienMobil Hüpfer war von Anfang an barrierefrei gestaltet.

Doch wie sieht es mit dem Rest des Bedarfsverkehrs aus?

Einblick in die Barrierefreiheit von Angeboten des Bedarfsverkehrs

In Österreich gibt es in 820 Gemeinden insgesamt 285 Angebote für Bedarfsverkehr.

bedarfsverkehr.at hat im Rahmen des Statusreports über Bedarfsverkehre 2024 untersucht, wie barrierefrei und inklusiv Bedarfsverkehrsmittel in Österreich sind.

BIZEPS hat für die Untersuchung theoretischen Input geliefert und definiert, was Barrierefreiheit und Inklusion im Bezug auf Verkehr bedeutet.

Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ für die Gesamtsituation in Österreich, da nur ein Teil der Anbieter von Bedarfsverkehrslösungen Daten für den Statusreport zur Verfügung gestellt haben. Insgesamt wurde bei 285 Angeboten nachgefragt, nur 81 haben die Fragen zumindest teilweise beantwortet. Die erhobenen Daten sind auf dem Stand vom 17. Oktober 2024. Dennoch lässt sich ein Trend erkennen.

56 % der untersuchten Fahrzeuge sind aktuell nicht rollstuhlgerecht. Das bedeutet, sie können nicht mit dem Rollstuhl befahren werden, und es gibt auch kein Sicherungssystem für den Rollstuhl.

48 % bieten nicht die Möglichkeit der Hausabholung für Menschen mit Behinderungen.

Für Menschen mit Behinderungen ist es wichtig, im Vorhinein zu wissen, ob ein Verkehrsmittel barrierefrei ist. Doch nur 55 % der Angebote mit barrierefreien Fahrzeugen kommunizieren diese Information nach außen.

Begleitpersonen sollten unentgeltlich mitgenommen werden können, aktuell ist dies nur bei 57 % der Angebote der Fall.

Markus Ladstätter, Vorstandsmitglied von BIZEPS, hält dazu fest:

Individuelle und vor allem barrierefreie Angebote, die es ermöglichen, zum Beispiel Strecken zwischen oder zu Verkehrsmitteln zu überwinden, sind besonders für Menschen mit Behinderungen wichtig, da ihnen dadurch eine umfassende und individuelle Mobilität möglich ist.

Die Zahlen des Statusberichts zeigen, dass es bei der Barrierefreiheit des Bedarfsverkehrs noch Luft nach oben gibt.

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Ein Kommentar

  • In der Landeshauptstadt Linz gibt es nicht ein einziges barrierefreies Taxi! Es ist davon auszugehen, dass all jene angefragten Stellen, die nicht geantwortet haben alle mitsamt ebenfalls nicht barrierefrei sind. Somit erscheint mir das angegebene „Ergebnis“ bei weitem verfälscht zu sein.