Wie ist es den Menschen mit Lern-Schwierigkeiten in der Corona-Krise gegangen?

Zu dieser Frage hat das Netzwerk Selbstvertretung Österreich am 15. Juli 2020 eine Stellungnahme geschrieben.

Netzwerk Selbstvertretung Österreich
Netzwerk Selbstvertretung Österreich

„Die aktuellen Lockerungen betreffen leider nicht alle Menschen mit Lern-Schwierigkeiten. Viele Menschen mit Lern-Schwierigkeiten in Einrichtungen haben noch Einschränkungen“, erklären die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter.

Das Netzwerk Selbstvertretung Österreich hat die Stellungnahme geschrieben, „damit die Menschen mit Lern-Schwierigkeiten in einer nächsten Krise oder bei einer 2. Welle nicht wieder übersehen und überhört werden.“

Ausgangs-Beschränkungen

„Menschen in den Einrichtungen brauchen auch in Krisen-Zeiten Wahl-Möglichkeiten und Angebote“, fordern die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter. Dafür brauchen sie Mitsprache-Recht.

Sie weisen auch darauf hin, dass klare Vorgabe für die jeweiligen Einrichtungen notwendig sind.

Denn derzeit liegt die Entscheidung bei den Einrichtungen, wie und ob sie Lockerungen machen.

Vor allem für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten, die selbstständig wohnen, sei es wichtig, dass die Unterstützung nicht weniger wird. „Es braucht eher mehr als weniger“, betont das Netzwerk.

Informationen und Beratung

Sie weisen auf einen „Informations-Überfluss“ hin, der dazu geführt habe, dass trotz der vielen Informationen manche nicht die Informationen hatten, die sie brauchten. Diese Informationen in Leichter Sprache sollen über alle Medien verbreitet werden.

Das Netzwerk wünscht sich deshalb eine Informations-Stelle, an die Menschen mit Lern-Schwierigkeiten und ihre Angehörigen sich wenden können.

Unterstützung und Assistenz

Es brauche Notfall-Pläne, die die Situation von Menschen mit Lern-Schwierigkeiten berücksichtigen.

Nicht zuletzt fordern die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter Persönliche Assistenz für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten.

„Die Menschen die Unterstützung brauchen, müssen sie bekommen! Sie müssen klar wissen, dass sie ein Recht darauf haben. Sie sollen nicht ver-unsichert sein, ob sie Unterstützung bekommen dürfen“, schreiben sie.

Internet, Handy, Skype, Zoom

In diesem Bereich schlagen sie Schulungen vor, „damit Menschen mit Lern-Schwierigkeiten in Zukunft das Internet, Handy, Skype und Zoom sicher nützen können.“

Gesundheit

Im Bereich Gesundheit ist es ihnen besonders wichtig, dass Therapien trotz Corona weiter-geführt werden. Außerdem müssten Menschen mit Lern-Schwierigkeiten vertraute Begleitung ins Krankenhaus mitnehmen können, wenn sie diese brauchen.

Veränderungen und Vorbereitung

„Wenn plötzlich eine 2. Welle oder etwas anderes kommt, müssen alle besser darauf vorbereitet sein. Damit man anders damit umgehen kann“, stellt das Netzwerk Selbstvertretung Österreich klar und betont, „dass Menschen mit Lern-Schwierigkeiten nicht automatisch zur Risiko-Gruppe gehören.“

Das Netzwerk wendet sich entschieden gegen Isolation und Bevormundung von Menschen mit Behinderungen.

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten sollen in der Politik Beachtung finden. Ganz nach dem Grundsatz: „Nichts über uns, ohne uns!“

„Die Corona-Krise bietet die Möglichkeit aus gemachten Fehlern zu lernen“, fassen die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter zusammen.

Den gesamten Text der Stellungnahme können Sie auf Plattform behindertenarbeit.at online lesen.

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4 Kommentare

  • Liebe Magdalena Scharl!
    Ich heiße Martina Sattler ,bin am Birkenhof tätig in der Hauswirtschaft.
    Bin Selbstverterin im Wohnheim bei den Herren und Damen,Und mir ist auch wichtig
    Das Eltere Menschen ,und Erwachserne mit Lernschwirigkeit eine Zeitschrieft bekommt
    mit leischter lesen.Mit herzlichen Grüßen Martina Sattler

  • Menschen mit Lernschwierigkeiten sollen am Leben teilnehmen können. Wir Selbstvertreterinnen von Mensch Zuerst Vorarlberg unterstützen Menschen mit Lernschwierigkeiten beim Umgang mit Internet. (Zoom, Skype, Facebook …) Bitte weitersagen!
    https://www.facebook.com/MenschZuerstVorarlberg/

  • Anderes nach etwas wird großgeschrieben, auch wenn eine Lern-Schwierigkeit besteht.

    Zitat: Sie weisen auch darauf hin, dass klare Vorgabe für die jeweiligen Einrichtungen notwendig sind

    Ich möchte da-rauf hin-weise-n, dass sich klar aus-Zudrücken gar nicht so schwer und mindes-tens gen-au-so notwendig ist. Dieser Text ist jedenfalls eine große Her-Aus-For-der-ung. Machen Sie bitte zu-nechst Schpell Tscheck, falls eine Rechtschreibprüfung zu lange dauern sollte. Leicht Lesen ist nicht unbedingt gleich schwer inkompetent, hofentlich.

    Als Nächstes Sie lassen Unnötiges wie Scheinalternativen weg, wenn Sie klare Vorgaben auch klar benennen wollen. Was ist beispielsweise daran klar, wenn einmal die Rede von einer ’nächsten Krise oder bei einer 2. Welle‘ und weiter unten von einer ‚2. Welle oder etwas Anderes‘ ist? Sie sind die Einzige, die mir sicher den Unterschied zwischen einer Krise, einer 2. Welle und etwas Anderes erklären kann, damit ich beim nächsten Mal weiß, was genau eingetreten ist. Für etwas Anderes könnte eine andere Stelle zuständig sein als für eine 2. Welle.

    • Fühlt sich da jemand auf den Schlips getreten? Was soll bitte Ihr Kommentar? Ich finde, es sind berechtigte Forderungen, die auch gesagt werden sollen. Legen Sie sonst auch jedes Wort auf die Gold-Waage?
      An Bizeps: Ich würde den Kommentar löschen. Er ist beleidigend, ja kränkend, wie ich ihn verstehe. Sowas sollte keinen Platz haben