Wien: Bezirksmuseum Neubau nicht barrierefrei erreichbar

Treppen und Kopfsteinpflaster machen das Bezirksmuseum Neubau für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer unzugänglich, ein neues Quartier muss her.

Tafel mit der Aufschrift Wien
BilderBox.com

Wenn man wie die Peer-Beraterin Katharina Praniess auf einen Rollstuhl angewiesen, sonst irgendwie gehbehindert oder einfach nur etwas älter ist, sieht es schlecht aus mit dem Kulturgenuss im Museum, das dem 7. Wiener Gemeindebezirk gewidmet ist, denn das Gebäude ist nicht barrierefrei.

„Man darf niemanden von Kunst und Kultur aussperren; es ist ein Grundrecht, öffentliche Gebäude barrierefrei nutzen zu können“, so Katharina Praniess gegenüber meinbezirk.at.

Worin besteht das Problem genau?

„Das Museum befindet sich in der Stiftgasse 8. Der Zugang zum Museum ist über einen Gehsteig mit Kopfsteinpflaster zu erreichen. Dennoch ist keine Stufe beim Eingang vorhanden. Vorerst scheint das Gebäude barrierefrei zugänglich zu sein. Allerdings befindet sich im Innenhof eine steile Treppe. Ein Besuch der Ausstellung ist nur möglich, wenn man diese überwindet“, gibt Katharina Praniess gegenüber BIZEPS bekannt.

Viele Hürden sind zu überwinden

Das Bezirksmuseum Neubau ist im Amerlinghaus untergebracht. Der Zugang von der Stiftgasse aus, sei zudem schlecht ausgeschildert und nur für Eingeweihte zu finden, meint Praniess. Ihr Lösungsvorschlag wäre ein Treppenlift – aber könnte auch ein Umzug die Lösung sein?

Ein neues Quartier im Sophienspital?

Einen Umzug schlagen der Bezirksvorsteher des Bezirks Neubau, Markus Reiter und Christina Schlosser, Bezirksparteiobfrau der ÖVP Neubau vor. Ein möglicher Ort wäre das ehemalige Sophienhospital.

Dort sollen neue Wohnungen, ein Bildungscampus und ein öffentlicher Park entstehen, heißt es im Standard. Auch für Museumsleiterin Ursula Berner wäre ein neuer Standort eine gute Option, denn Umbauten seien im alten und denkmalgeschützten Gebäude schwierig und teuer, meint Berner.

„Wir haben immer wieder auch über eine Übersiedlung nachgedacht, es mangelte bisher aber an finanzierbaren barrierefreien Angeboten. Das Sophienspital wäre aber sicher eine spannende Option“, so Berner.

Nicht nur in Sachen Barrierefreiheit gibt es im Bezirksmuseum einen mehr als dringenden Nachholbedarf, auch an Personal mangelt es. Derzeit gibt es nur ein kleines Team von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

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Ein Kommentar

  • Ich wollte vor einiger Zeit das Bezirksmuseum im 4. Bezirk besuchen. Mein Assistent versuchte herauszufinden, ob es neben den Stiegen auch eine Lift gibt. Da sagte ihm der Leiter des Bezirksmuseum und in weiterer Folge auch mir: „Und es wird auch weiterhin keinen Lift geben!“

    Und der Leiter des Bezirksmuseum im 3. Bezirk hat bis vor 6 Wochen gar nicht gewusst, dass er beim Eingang 1 Stufe und in weiterer Folge noch 1 Stufe hat. Als er dann darauf angesprochen wurde, versprach er eine Rampe anzubringen, was natürlich nicht passiert. Jedes Mal wenn ich jetzt dort bin, erkundigt er sich mit etwas schlechtem Gewissen, wie ich denn rein gekommen bin. Meine Antwort: „Mit meiner persönlichen Assistenz, alleine schaffe ich nicht die Stufe zu überwinden.“