Wien: Eine Buslinie wird für Rollstuhlfahrer adaptiert

Die Wiener Linien haben sich für eine manuell - durch den Fahrer - zu bedienende Klapprampe entschieden.

Niederflurbus mit Rampe
BIZEPS

Niederflurflurtechnik in Kombination mit dem Bestreben, nach Möglichkeit alle Haltestellen mit „Bahnsteigkanten“ auszurüsten, sorgt dafür, daß die Autobusse der Wiener Linien auch für den Großteil der mobilitätsbehinderten Personen benutzbar sind.

Menschen im Rollstuhl allerdings bereitet die trotz „Kneeling“ (das weitere Absenken des Fahrzeuges auf der Türseite) dennoch verbleibende „Rest-Stufe“ und besonders ein „Rest-Spalt“, der breiter als fünf Zentimeter ist, Schwierigkeiten beim Ein- und Aussteigen. Um auch dieser Gruppe die problemlose Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu ermöglichen, sind fahrzeuggebundene Einstiegshilfen erforderlich.

Die Wiener Linien haben sich für eine manuell – durch den Fahrer – zu bedienende Klapprampe entschieden. Die Rampe wurde von einer Arbeitsgruppe, in der auch Vertreter der RollstuhlfahrerInnen sehr intensiv und engagiert mitgearbeitet haben, speziell für die Niederflurbusse entwickelt.

Kommenden Samstag, 4. Juli, starten die Wiener Linien auf der Linie 13A nun einen Großversuch, in dem die Praxistauglichkeit dieser Einstiegshilfe gemeinsam mit den Menschen im Rollstuhl erprobt werden soll. Die Hälfte aller Busse, die auf dieser Linie verkehren – d.h. jeder zweite Bus laut Fahrplan – werden mit einer Klapprampe versehen sein. Die Rampe befindet sich bei der mittleren Tür, die auch durch ein Rollstuhlsymbol speziell gekennzeichnet ist.

Die Linie 13 wurde in Absprache mit VertreterInnen von Behindertenverbänden für diesen Versuch ausgewählt, weil sie durchgehend mit Niederflurbussen ausgestattet ist und weil bei jeder Station Bahnsteigkanten vorhanden sind.

Der 13A fährt durch viele Wiener Gemeindebezirke und hat daher ein sehr großes Einzugsgebiet. Außerdem werden im Verkehrsnetz wichtige Punkte wie der Südbahnhof und die Mariahilfer Straße mit dieser Linie erreicht.

Wenn sich die Rampe bewährt, werden in Zukunft noch weitere Busse mit dieser Einstiegshilfe ausgerüstet. Auf welchen Linien sie eingesetzt werden, wird in Zusammenarbeit und Absprache mit Vertretern der RollstuhlfahrerInnen beschlossen.

In diesem Zusammenhang noch ein Appell an die Autofahrer: Bitte unbedingt die Halteverbotszonen vor und nach der Haltestellentafel respektieren und nicht im Bereich der Bushaltestelle parken. Denn Fahrgäste im Rollstuhl können von der neuen Einrichtungen nur dann profitieren, wenn die Busse ungehindert bis an die Gehsteigkante heranfahren können.

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