Der Schwerpunkt dabei liegt auf dem Bildungsbereich. So wurden Projekte ausgewählt, die sich dem Ziel der "Bildung für alle" verpflichtet haben.
In ihrer Presseaussendung vom 25. September 2014, dem Tag der Beschlussfassung, erklärt die zuständige Stadträtin, Sandra Frauenberger, dazu: „Bildung ist ein Menschenrecht, das nimmt Wien auf globalen Level genauso ernst wie auf lokaler Ebene. Für die Überwindung von Armut ist Bildung ein wichtiges Werkzeug, das wesentlich zur Selbstbestimmung beiträgt.“
Menschen mit Behinderungen gehören neben Angehörigen von Minderheiten und Frauen zu jenem Personenkreis, dem der Zugang zu Bildung oft erst ermöglicht werden muss.
Welche Projekte konkret?
BIZEPS-INFO hat daher nachgefragt, um welche Projekte es sich konkret handelt und wie diese zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in den Bildungsbereich beitragen.
In der Mailantwort von Mediensprecher Andreas Berger fallen vor allem folgende drei Projekte auf, in deren Kurzbeschreibung Menschen mit Behinderungen ausdrücklich erwähnt werden:
- „Das Projekt von Licht für die Welt in Nordost Indien beinhaltet die Ausweitung von Schulen in 3 Bundesstaaten zu inklusiven Schulen. Über 200 Kindern mit Behinderungen wird der Schulbesuch und weiteren 20 Personen eine Berufsausbildung ermöglicht. Bewusstseinsbildungsmaßnahmen und LehrerInnenfortbildungen begleiten dieses Projekt, sowie Hör- und Sehtest für SchülerInnen.
- Das Projekt des Roten Kreuz in Weißrussland zielt auf die außerschulische Lern- und Entwicklungsförderung für 70 Kinder mit Behinderungen in der Gemeinde Grodno ab. Bewusstseinsarbeit für den Ausbau inklusiver Bildung sowie mit relevanten AkteurInnen sind zentrale Elemente dieses Projekts.
- Das Projekt von Hilfswerk Austria in Moldau beinhaltet Information und Förderung von Schulen über Inklusion von Kindern mit Behinderung. Hier werden die Eltern nach dem Train the Trainer Ansatz dabei unterstützt den Bedürfnissen ihrer Kinder besser gerecht werden zu können. Ergänzend finden auch eine Informationsmaßnahme für EntscheidungsträgerInnen in der Verwaltung und Politik statt.“
Die Projekte werden mit je 20.000 Euro gefördert.
Zum Hintergrund für die diesjährige Schwerpunktsetzung war der Pressesendung abschließend zu entnehmen: „Bildung für alle ist das ehrgeizige Ziel der internationalen Gemeinschaft, die sich im Aktionsplan von Dakar und in der Millenniumserklärung verpflichtet, bis zum Jahr 2015 allen Kindern Zugang zur formalen Grundbildung zu verschaffen. Gegenwärtig sind mehr als 250 Millionen Kinder im Grundschulalter nicht alphabetisiert. Neben der schulischen Bildung wird in der Entwicklungszusammenarbeit auch verstärkt die berufliche Bildung als ein Element des lebenslangen Lernens verstanden und unterstützt. Die Stärkung der Rechte von Frauen und Mädchen stellen ein wesentliches Element in den geförderten Projekten dar.“
Inklusion überall wichtig
„Es bleibt zu hoffen, dass auch in den übrigen Projekten von der Projektkonzeption bis zur Evaluierung selbstverständlich auch Menschen mit Behinderungen berücksichtigt wurden“, hält Magdalena Scharl, BIZEPS-Sprecherin für den Bereich EZA und Mitglied des Arbeitskreises „Menschen mit Behinderungen“ der Austrian Development Agency (ADA) fest.