Mit April startet die Stadt Wien ihr neues Angebot für persönliche Assistenz für körperbehinderte PflegegeldbezieherInnen der Stufen 3 bis 7 (so genannte Pflegegeldergänzungsleistung).

Sie können damit Unterstützungsleistungen zukaufen oder AssistentInnen beschäftigen, die ihnen im täglichen Leben behilflich sind. Für persönliche Assistenz am Arbeitsplatz ist hingegen auch weiterhin der Bund zuständig.
Die neue Leistung ist vorerst bis Ende 2011 befristet und wird begleitend evaluiert. Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely gegenüber der Rathaus-Korrespondenz: „Einmal mehr zeigt Wien damit, dass wir zu Recht als Vorreiter im Behindertenbereich gelten. Die persönliche Assistenz ist ein weiteres Unterstützungsangebot für WienerInnen mit einer körperlichen Behinderung. Wir wollen sie dabei unterstützen, voll am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.“ Wehsely erneuerte ihre Forderung an den Bund, eine nach oben offene Pflegegeldstufe einzuführen.
Die Leistung der Stadt Wien ist eine Ergänzung des Pflegegeldes. Die Höhe des Zuschusses zum Pflegegeld richtet sich nach dem persönlichen Betreuungsaufwand in Stunden und orientiert sich an der jeweiligen Pflegegeldstufe. Im Vordergrund steht die individuelle Bedarfsprüfung nach klar definierten Kriterien. Pro ermittelter Stunde erhalten die Betroffenen 16 Euro (laut Kollektivvertrag der Berufsvereinigung von Arbeitgebern für Gesundheits- und Sozialberufe), um die persönliche Hilfskraft zu entlohnen.
Die neue „Pflegegeldergänzungsleistung“ sei an eine zumindest angestrebte Integration in den Arbeitsmarkt gebunden, „weil Arbeit einer der zentralen Schlüssel zur Selbstbestimmung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist“, erklärte Wehsely. Weiters gehe es darum, die Angehörigen zu entlasten.
Seit April 2006 gab es das Modellprojekt „Persönliche Assistenz“ mit 21 TeilnehmerInnen, weitere 90 Personen haben eine so genannte „Erhöhte ambulante Monatspauschale“ in Höhe von 1.400 Euro erhalten. Diese beiden Leistungen werden durch das neue Angebot ersetzt.
Mit Ende März sind bereits 117 Anträge beim Fonds Soziales Wien, der mit der Umsetzung betraut ist, eingegangen. Mit April werden nun die ersten Förderzusagen versandt. Für das heurige Jahr rechnet der Fonds Soziales Wien, der mit der Umsetzung betraut ist, mit Gesamtkosten von bis zu 5,5 Millionen Euro. (Weitere Infos im Internet)
Mustang,
12.06.2012, 13:45
Der die ideologische, politische und pflegerische Wiener Szene beherrschende Demenzpositivismus
ist durch folgende Doppelstrategie gekennzeichnet: Er fährt in den Diskursen der Humanisierung, der Menschenrechte, der Solidarität mit und betreibt gleichzeitig eine ökonomiistisch fundierte, kollektiv ausgesteuerte Degradierung, Erniedrigung, Entwürdigung und Entmündigung — kurz die „Biologisierung des Sozialen“ feiert 100 Jahre nach J. Tandler wieder fröhliche Urständ´.
Leichter Lesen: Der nächste „Spiegelgrund“ wird ein rotgrüner „Fakelaki-Compi“ mit nur einer Taste sein: Entf
Gerhard Lichtenauer,
11.06.2012, 11:30
Das Verkrümeln der Wr. Interessenvertretung hält nun schon über vier Jahre an. Das könnte schon als Wiener „Dauerleistung“ durchgehen.
Lang,
10.04.2008, 13:49
Schon rein aus Solidarität mit den Zerissenen sollten alle Wiener
RollifahrerInnen und andere Betroffene, die auch ’ne Schraube locker‘ haben (ob im Rolli, in der Birne oder sonst wo, egal) demonstrativ ihren Rolli in die Presse dazuhaun!
Der Zerissene,
10.04.2008, 02:35
Die Hohe Schule der Wr. Psychiatrie: Du hast ne „Schraube locker“; aber statt dem kleinen Ersatzteilchen aus der Box haun Dir die Kapazunder-„BehandlerInnen“ das gaanze Fahrzeug in die Presse. Herreissen statt Herrichten … Pressefreiheit auf Wehsely!
Handl,
07.04.2008, 10:11
Genauso ist es mir im letzten Sommer im Pavillon 10 im OWS ergangen. Aufgrund einer wieder akut gewordenen leiblichen Behinderung bin ich wieder ins OWS eingeliefert worden. Da ich tagelang keine entsprechende Traumabehandlung bekam, verschlechterte sich mein Zustand, was meine OWS-„BehandlerInnen“ trotzdem nicht dazu brachte, mich endlich problemorientiert zu behandlen. Stattdessen wurde ich (obwohl im Herbst meines Lebens stehend) von mehr und mehr meiner „BehandlerInnen“ als KINDERL angesprochen, mir der Drohzeigefinger gezeigt und dann wurde ich schnurz ins Netzbett gesperrt. Da ich dann aufs Klo musste, und ich allein im Zimmer war, begann ich laut zu rufen und dann als stundenlang keiner kam auch zu schreien. Erst als sich am Besuchernachmittag die Angehörigen anderer PatientInnen über die „Lärmbelästigung“ an der OWS-Station beschwerten, liess mich einer meiner „BehandlerInnen“ für — wie er sagte — einen Klogang raus. Ein Besucher, der diese OWS-Behandlung mitbeobachtet hatte, verbrachte mich dann sofort extramural. Danke!
Gerhard Lichtenauer,
06.04.2008, 19:42
@Schnurz: „zurück-infantilisieren“ so funktioniert`s: „Mit 20 Tropfen Haldol lege ich Sie lahm, mit 100 Tropfen mache ich Sie nur doof im Kopf“ Zitat aus „Im Netz der Pflegemafia – Wie mit menschenunwürdiger Pflege Geschäfte gemacht werden“ (www.forsea.de/tipps/rezensionen.shtml#im_netz).
Ganz was anderes: Ist es nicht „gewerbsmäßiger Betrug“ (§ 148 StGB) wenn für Heim- oder WG- Bewohner höchste Pflegestufen abgecasht werden, die entsprechende Pflegeleistungen aber gar nicht erbracht werden (wollen, können, dürfen)? Seit 4.4.08 ist die Staatsanwaltschaft am Zug. Alle anderen Institutionen haben bisher drei Jahre lang kläglich versagt.
OGH-Richter Schnurz,
06.04.2008, 17:30
Heureka! Wir könnten die erwachsenen Menschen mit Behinderung, die wir „legal“ im Netzbett unterbringen wollen, einfach auf ein Kindchenschema zurück-infantilisieren, um dann zu sagen „kleine Kinder gehören halt ins Gitterbett“ – aber „sicher“. (Übrigens: ein alter Hut, diese Ent-Mündigung: eigentlich der Einserschmäh aus der Narrenturmzeit, der sich in Wien sogar trotz eindeutig gegenläufiger staatlicher Gesetzesentwicklung und Lehre in der einschlägigen Judikatur des OGH jahrzehntelang festfrißt — um damit besser die „Tepperln“ legen zu können.)
Im Schnurz-OGH gilt halt noch immer: Sengen und Schänden vor Rechnen und Richten! Zscherst legmas ins Gitterbett, dann legmas auf der Ersten Bank … Hö,hö,ha, a so a Hetz …
Gerhard Lichtenauer,
06.04.2008, 16:34
@ Binder, Meier & Richter: Einen Vorteil hätte die Warendeklaration jedenfalls, das „Patientengut“ bekäme den Aufdruck „handle with care“, das bringt doch was!
Binder Erich,
05.04.2008, 17:55
Bitte keine Deklarierung als Netzbett-Ware verlangen, da dann der OGH schon wieder eine Möglichkeit hätte die im OWS Verkohlten und andere „Brandzeichenträger“ als beschädigte Ware auszusteuern.
Meier,
04.04.2008, 12:28
@Richter: In wien können sie sich in der Abschiebeklasse der AUA (verschnürt als Paket) oder im Netzbett im OWS als Ware deklarieren lassen …
Plagosus,
04.04.2008, 06:55
@Richter: Verfassungsrechtler Heinz Meyer von der Uni Wien erstellt gerade ein Rechtsgutachten, inwieweit Persönlichkeitsrechte von PatientInnen im Zusammenhang mit der Hohen Schule der Wr.Psychiatrie und deren Ablegern verletzt werden. Offene Fragen können noch direkt an ihn gerichtet werden. Betreff: Untersuchungskommission Dr. Baumgartner.
Richter,
03.04.2008, 15:19
@Licht, Ww kann man sich in Wien zur Ware deklarieren lassen?
Gerhard Lichtenauer,
03.04.2008, 08:40
@ Richter, die von Ihnen dargestellte Verwertung von Hilfebedürftigen ist eine weitere Facette der Umtriebe des weitverzweigten Syndikats der Unterstützungsverweigerung.
Richter,
03.04.2008, 07:32
@Klimmzügler … Es gibt in Wien Sachwalter (die Dir noch dazu vom Pflegschafts-Gericht aufs Aug gedrückt werden), die Dich gänzlich und jahrelang von Deinen Mitteln VÖLLIG abschneiden. Da kannst nur an das goldene Wiener Herz appellieren: BITTE LIEBE WIENER LASST EURE MISTKÜBEL OFFEN, DAMIT WIR BESACHWALTETE NICHT AN DER AUSGERSTRECKTEN HAND DIESES LANDES VERHUNGERN! … wers nicht glauben will, den Dr. Vogt seine Assistentin fragen …
Anonymous,
03.04.2008, 07:27
@SLI-WAG-Mag.Brozek: Die Gundbedeutung von Professionalität dürfte Ihnen auch nicht ganz geläufig sein, denn ich gebe Hrn. Lichtenauer völlig Recht: Ihre Reaktion lauft darauf hinaus, dass man sich untereinander beschuldigt anstelle miteinander Lösungen zu finden. Professionalität dürfte Ihnen ebenfalls auch nicht geläufig sein, wenn man bedenkt, dass bei der Verhandlung der PAA-Richtlinie immer wieder ihr Name fällt und sinnesbehinderte Menschen außen vor gelassen wurden, wenn man bedenkt, dass es bei dieser Gruppe weniger um „Handreichungen“ geht, sondern wie z. B. im Falle von Blindheit vielleicht um sinnvolle Informationsaufbereitung, wofür Know-How notwendig ist, das der Assistent nicht mitbringen braucht, obwohl blinde Menschen oftmals nicht wissen, wie sie den Assistenten anleiten sollten. Dies nicht nicht wissen, weil sie zu dumm sind oder so, dies nicht wissen, weil sie es nicht sehen! Würden sie es sehen, bräuchten sie keine Unterstützung!
Insider,
03.04.2008, 01:09
@ SLI – WAG – Mag. Brozek: Auseinandersetzung der Professionellen Art? Sie sind NICHT professionell! Hochachtung, dass Sie die WAG mit aufgebaut haben. Jedoch wirft das Ergebnis mit Stadtrat Wehsely und dem FSW ein sehr schiefes Licht für die, die dieses Selbsteinschätzungsformular in Zukunft ausfüllen müssen und dann zuwenig bzw. gar keine Assistenz bekommen werden. Wer hat verhandelt? Die, die die Leistung schon hatten und befürchten mussten, dass sie ganz eingestellt wird. Außer Mag. Feuerstein, die sich sofort kritisch geäußert hat. Jedoch auch das ZFK als Berater, leider auch BIZEPS (wobei sich Annemarie Srb und auch Martin Ladstätter sehr sehr bemüht haben, eine gute Lösung zu erarbeiten – sich den „Arsch“ für andere aufgerissen haben) als Berater bekommen Gelder, sind in Abhängigkeit vom FSW und werden tunlichst vermeiden sehr kritisch zu sein. Und die WAG hat den FSW nicht nötig, da das BSA besser bezahlt. Oder war jemand bei den Verhandlern, der die EAMP bezogen hat? Keiner ist Euch die Persönliche Assistenz neidig jedoch hat man Euch scheinbar über den Tisch gezogen und hattet vermutlich gar keine andere Wahl die „Kröte“ zu schlucken. Reden wir weiter, wenn der FSW aufgelöst sein wird. Meiner Einschätzung – spätestens 2011!
Gerhard Lichtenauer,
03.04.2008, 00:51
@ Advokatorischer Klimmzügler, sollte sich so ein „Geigenspieler“ erdreisten, gegen diese rechtsbrecherische Ungleichbehandlung seitens öffentlicher Hand, den langen Marsch durch die Instanzen anzutreten, stelle ich mir schon das entsprechende OGH-Urteil vor: „Sachwalter als Schaden“ oder „un-körper-behindert als Schaden“ oder vielleicht kommen die Höchstrichter doch einmal auf – des Pudels Kern – „Sozialpolitik als Schaden“?
dorothea brozek,
02.04.2008, 22:54
@anonym: die WAG war einer der ersten, die die PGE kritisch kommentiert hat: http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=8482 kritische auseinandersetzung ist auch in den eigenen reihen wichtig u notwendig, jedoch in einer professionellen art und weise. anonyme wadl-beissereien gehören nicht dazu. falls sie jedoch zu wenig infos haben und deswegen verunsichert sind, lade ich sie herzlich zu einem austausch in einem persönlichen gespräch ein.
Advokatorischer Klimmzügler,
02.04.2008, 21:27
Sobald Sie einen Sachwalter haben, sind Sie in Wien von der „April-Ergänzung“ abgeschnitten — Sie spielen sozusagen in einer anderen Liga…die Arschgeige…
Gerhard Lichtenauer,
02.04.2008, 16:42
@ sinnesbehinderten (Wahl-)Steirer: Sie könnten sich auch in Wien darauf berufen, dass Ihre Augen (oder Ohren) zum Körper gehören, Sie also als „körperbehinderter“ auch diese Pflegegeldergänzungsleistung beanspruchen wollen. Mal sehen, mit welchen advokatorischen Klimmzügen das wegargumentiert würde. Auch eine Lernbehinderung oder Mehrfachbehinderung sollte als „Körperbehinderung“ durchgehen müssen. Ich habe noch niemand gesehen, der sein Gehirn extrakorporal mit sich herumträgt. Es ist immer wieder sehr verblüffend, wie wenig Sensibilität bei Politikern und Behörden für derartig offensichtliche und krasse Diskriminierungen bestehen.
Betreffend Fähigkeiten, über den Tellerrand eigener Betroffenheit zu blicken, stehen wir alle in Gefahr, Sie mit Sinnesbehinderung und ich als pflegender Angehöriger auch. Einzelne Organisationen würde ich da nicht so ins Visier nehmen. Aber die Zersplitterung der Interessenvertretungen wird von der Politik geschickt genutzt. Es wird der lautstärksten Lobby gelegentlich ein Häppchen hingeworfen, dann ist wieder eine Zeit lang Ruhe beim Fressen. Die verschiedenen Interessenvertretungen im Behindertenbereich sollten mehr Austausch untereinander pflegen, gemeinsame Plattformen suchen und nützen, mit einheitlicher Sprache gemeinsame Forderungen formulieren. Wir brauchen alle einen umfassenderen Blick, für den „gesamten Hilfebedarf“ und sollten mehr FÜREINANDER da sein und MITEINANDER vorangehen.
Anonymous,
02.04.2008, 15:53
@Gerhard Lichtenauer: Super Beitrag – danke!!! Ich bin froh, in der Steiermark zu wohnen, da ich „nur“ sinnesbehindert bin und daher anscheinend zu wenig „assistenzwürdig“ bin. Liegt das daran, dass das genau so gesehen wird od. daran, dass man von z. B. der WAG-Leitung für andere Behinderungen als die eigene kein Verständnis hat und dies auch dementsprechend kommuniziert?
Insider,
02.04.2008, 14:40
@Mag.Feuerstein: Sie persönlich waren gar nicht gemeint. Können Sie dieses Modell der PGE so empfehlen?
Bernadette Feuerstein, Obfrau,
02.04.2008, 10:28
@ Insider: die SLI-Wien ist zwar in allen Phasen der Entwicklung der „Pflegegeldergänzungsleistung“ involviert gewesen, doch nie als Anbieter oder Beratungseinrichtung (SLI-Wien erhält auch keinerlei Finanzierung) aufgetreten. Unsere Rolle als unabhängige Interessensvertetung ist klar definiert. Die enge Verknüpfung der „Pflegegeldergänzungsleistung“ mit der Integration in den Arbeitsmarkt wird aber nicht nur von SLI-Wien kritisch gesehen!
Outsider,
31.03.2008, 21:16
@Insider: wenn ich hier wieder vom Kastenstaat schreibe, wird das sicher wieder zensiert …
Insider,
31.03.2008, 17:11
@Wessel – I bin a Wiena – stimme Ing. Lichtenauer vollinhaltlich zu. Dies ist ein mundtot machen – der übelsten Formen – miteinbezogen die SLI Bewegung als Anbieter und Berater – Leider haben Viele keine Möglichkeit dies zu durchblicken und vertrauen der Politik mit Ihren Versprechungen. Dies bedeutet eine Spaltung der Behindertenbewegung, die jedoch von den Regierenden gewünscht wird.
Wessel,
31.03.2008, 14:01
Nur weilscht a Tiroler bist, bischt neidig, göjo …
Gerhard Lichtenauer,
31.03.2008, 11:30
Wieder einmal setzt sich eine Sozialbehörde eines Bundeslandes über Grund- und Freiheitsrechte hinweg! Sowohl Menschen mit Sinnes- und Mehrfachbehinderungen (und ihre Angehörigen) als auch körperbehinderte Menschen, die den Verpflichtungen und Risiken des Unternehmertums nicht gewachsen sind (bzw. aus gutem Grund nicht sein möchten), werden existenziell schwer benachteiligt. Diese vorsätzliche, schwere Diskriminierung aufgrund von (der Art bzw. Schwere von) Behinderung ist sowohl grundrechts- und verfassungswidrig als auch ein Verstoß gegen europäisches Gemeinschaftsrecht (Benachteiligungsverbot BVG Art.7, EG-Vertrag Art.13, UN-Behindertenkonvention Art.19, Gleichbehandlungsgebot Art.1 der Menschenrechte, usw.)
Die Aussage „weil Arbeit einer der zentralen Schlüssel zur Selbstbestimmung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist“ erinnert fatal an einen bekannten Spruch “Arbeit macht frei“ (viele wissen, was ich andeute). Wer keine restverwertbare Arbeitsleistung erbringen kann, ist Mensch zweiter oder dritter Klasse und wird gleich einer “Sonderbehandlung“ indirekter Verwertung zugeführt, sprich von der gleichberechtigten Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ausgeschlossen – abgeschoben in Sonderwelten der Fremdbestimmung und Aussonderung – wir sind ja so human.
Wer in diesen Aussagen eine Verharmlosung für verabscheuliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit hinein interpretieren möchte, dem ist nicht zu helfen. Die obige Aussage bezieht sich auf die Selektionslogik der Eugenik- Ideologie, deren Kraken-Tentakel seit über hundert Jahren bis heute, ungehindert und historisch noch keinesfalls aufgearbeitet, alle Bereiche der Gesellschaft – dem Götzen des Ökonomismus huldigend – durchdringen.
Wohin haben sich die Interessenvertretungen verkrümelt? Wo bleibt der Aufschrei von Verfassungsexperten, Menschenrechtsinstitutionen und NGO’s. Warum schweigen viele Behindertenorganisationen? Stille … Stille … Stille … herrscht im Lande – wie lange noch? (www.appell.at