Am 26. Juni 1998 luden die Wiener Linien zu einem Workshop "Behindertengerechter neuer U-Bahn-Wagen" ein - wir berichteten darüber ausführlich.
Knapp ein Jahr nach dieser Präsentation der Designstudie lud nun am 14. September 1999 die Siemens SGP Verkehrstechnik zu einer Stellprobe anhand eines Modells „Mehrzweckabteil“ im Maßstab 1:1.
Grundsätzlich ist geplant, bis Anfang 2000 die neue U-Bahn zu entwickeln und bis dahin einen Prototyp zu fertigen. Danach erfolgt eine voraussichtlich zweijährige Testphase. Ab 2003 könnten dann die neuen Silberpfeile im Einsatz sein.
Getestet wurden Einstiegsverhältnisse mit einer Spaltüberbrückung, wenn Niveauunterschiede zwischen 3 und 5 cm und Spaltbreiten zwischen 7 und 15 cm vorhanden sind.
Diese Verhältnisse sollen sich bei der neuen U-Bahn ergeben. Ein Einstieg MIT Spaltüberbrückung war den anwesenden RollstuhlfahrerInnen möglich.
Beim Test wurde die geplante Spaltüberbrückung mit einem Holzbrett simuliert, da erst im Frühjahr 2000 ein fahrbereiter Waggon zum Test vorliegen wird.
Derzeit sind Rolliplätze und Spaltüberbrückungen nur in den beiden Mehrzweckabteilen vorgesehen, was natürlich völlig unzureichend ist. Es wurde aber besprochen, möglichst in jedem Wagen und bei mehreren Türen sowohl Spaltüberbrückung als auch Mehrzweckabteil vorzusehen.
In diesem für uns wichtigen Punkt wurden allerdings noch keine konkreten Zusagen getroffen.
Der Test brachte ein weiteres wesentliches Ergebnis. Durch eine – im Vergleich zur bestehenden U-Bahn – geänderte Anordnung im Innenraum wird bei der Einfahrt mit einem Rollstuhl die Haltestange nicht mehr als störend empfunden. Beim Modell waren weiters die Türtaster noch zu hoch montiert.
Zusammenfassend war dieser Test sicherlich ein wichtiger Schritt hin zu einer behindertengerechten U-Bahn. Die Zusammenarbeit der MitarbeiterInnen der Wiener Linien und der Siemens SGP Verkehrstechnik mit den Betroffenen wird sich positiv auf die Zugänglichkeit der neuen U-Bahn auswirken.