"Auch wenn Stadtrat Svihalek einer Privatisierung der öffentlichen Bedürfnisanstalten in unserer Stadt derzeit ablehnend gegenübersteht, wird doch kein Weg daran vorbeiführen, auch diese öffentliche Dienstleistung in private Hände zu geben.

Schließlich hat die Stadt genügend andere Aufgaben und muß sich nicht auch noch die intimsten Tätigkeiten ihrer Bürger einmischen“, erklärte heute der Umweltsprecher der Wiener Volkspartei, GR KommR Rudolf Klucsarits, der erst kürzlich eine diesbezügliche Anfrage an Umweltstadtrat Svihalek gerichtet hatte.
Das Argument des Stadtrates, wonach sich der Betrieb öffentlicher Bedürfnisanstalten für private Unternehmen nicht rechnet, kann Klucsarits nicht gelten lassen: „In den Unternehmen, die derartige Bedürfnisanstalten betreiben, sitzen ja keine wirtschaftlichen Amateure. Sie haben sich ja vorher ausgerechnet, ob ihr Engagement gewinnbringend ist oder nicht.
Und wenn es nicht gewinnbringend wäre, hätten sie ja kein Interesse daran, Bedürfnisanstalten zubetreiben.“ Die privaten Interessenten wollen ihre Einnahmen durch Werbeflächen auf den Wänden der Bedürfnisanstalten erzielen. Auch die Behauptung des Stadtrates, wonach unter Berufung auf einen Kontrollamtsbericht in Wien kein Mehrbedarf an öffentlichen Bedürfnisanstalten besteht – derzeit sind es 340 – kann Klucsarits nicht nachvollziehen:
„Mir versichern Fachleute, daß 60 bis 70 Anlagen mehr den Bedürfnissen der Wienerinnen und Wiener entsprechen. Und wer einmal erlebt hat, wie unangenehm es ist, wenn es einmal dringend ist und nirgendwo ein Ort zu sehen ist, der Erleichterung verspricht, kann diese Expertenschätzung durchaus nachvollziehen.“