Wiener Linien haben Vorbildfunktion

Bundesbahn bleibt Sorgenkind

Blindenleitliniensystem
Votava

Noch vor Jahren lagen die Wiener Linien und die Behindertenorganisationen im Clinch, was die barrierefreie Zugänglichkeit der Wiener Verkehrsmittel angeht. Damals schienen die Fronten verhärtet.

Heute begegnen sich die einstigen Streitparteien partnerschaftlich. Gemeinsam erarbeiten Sie Konzepte, wie das Wiener Verkehrssystem barrrefreier gestaltet werden kann, damit alle Menschen dieses benutzen können. Voraussetzung für diese Entwicklung war ein radikales Umdenken seitens der Wiener Linien. Sie haben erkannt, daß behinderte Menschen genauso zu ihren Fahrgästen gehören, wie alle anderen auch.

Jüngstes Beispiel für diese Entwicklung ist die gestrige Präsentation eines neuen Leitsystemes für blinde und sehbehinderte Menschen für die Wiener U – Bahn. Die Wiener Stadtwerke hatten zu diesem Expertenforum eingeladen. Experten der Wiener Linien sowie blinde Menschen, die ebenfalls ihr Expertentum einbrachten, präsentierten stolz die Ergebnisse jahrelanger gemeinsamer intensiver Arbeit. Das Resultat kann sich sehen lassen! So wird das Leitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen Ende dieses Jahres in fast allen U-Bahnhöfen zu ertasten sein.

Nur bei den Übergängen zu ÖBB-Flächen (Landstraße, Floridsdorf, etc.) endet das Leitsystem. Die Bundesbahnen weigern sich nach wie vor, dieses System zu übernehmen, obwohl es technisch machbar wäre, preisgünstig ist und für die betroffenen Fahrgäste eine gute Lösung darstellt.

In vielen Gesprächen mit den ÖBB haben selbst die Wiener Linien keine Bewegung in der Frage feststellen können. „Mir ist die Sturheit der ÖBB unverständlich“, so ein Mitarbeiter der Wiener Stadtwerke.

Die Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation fordert die ÖBB auf, sich die Wiener Linien zum Vorbild zu machen und baldigst in einen konstruktiven Dialog mit den Behindertenorganisationen zu treten.

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