Katastrophale Situation bei barrierefreie WCs im U-Bahnbereich. Ein Kommentar.
Die momentane Situation bezüglich der barrierefreien WC-Anlagen im U-Bahnbereich ist meiner Meinung nach einfach untragbar.
Es sind etliche barrierefreie WC-Anlagen in den U-Bahnbereichen gesperrt und ich kann sie dadurch nicht benutzen. Die Wiener Linien begründen diese Maßnahme damit, dass es in den WCs häufig zu Vandalismus kommt.
Aber diese Entscheidung kann nicht auf dem Rücken von Menschen mit Behinderungen ausgetragen werden. In Anbetracht der Tatsache, dass im Mai der Songcontest in Wien stattfindet und somit viele Touristinnen und Touristen mit Behinderungen die Stadt besuchen werden, müssen die WC-Anlagen so schnell wie möglich aufgesperrt werden.
Wollen die Wiener Linien wirklich Menschen mit Behinderungen diskriminieren? Ich hoffe nicht. Das Öffnen der WC-Anlagen wäre nur ein erster kleiner Schritt, um Barrierefreiheit halbwegs gut zu gewährleisten.
„Die Stadt gehört dir“ – wirklich?
Die Wiener Linien haben schon jahrzehntelang den Werbeslogan: „Die Stadt gehört dir“. Dieser Werbeslogan entspricht aber keineswegs den Tatsachen, denn, wenn es so wäre, würden keine baulichen Hindernisse existieren. Ich würde meine WCs sofort wieder aufsperren.
Und die Liftsituation am Stephansplatz ist nach wie vor nicht gelöst, in „meiner“ Stadt. Nicht nur dass die Benutzung der Toiletten verhindert wird, stellt die Schließung der Anlagen auch eine Steuergeldverschwendung dar.
Viele Menschen mit Behinderungen wie ich fragen sich, warum sie Steuern zahlen, wenn durch die Uneinigkeiten zwischen Stadt Wien und Wiener Linien bezüglich der Verantwortlichkeit, es ohnehin unmöglich ist, eine barrierefreie Toilette aufzusuchen.
Es muss innerhalb von einer Woche eine adäquate und langfristige Lösung auf dem Tisch liegen, denn sonst ist die Stadt Wien bei Touristinnen und Touristen mit Behinderungen unten durch.