Es gelte nichts zu beschönigen oder schön zu reden, stellte der Wiener Bürgermeister Dr. Michael Häupl gestern in einem Mediengespräch zu den Vorfällen im Geriatriezentrum "Am Wienerwald" in Lainz fest.
„Ich nehme eine derartige Behandlung älterer Menschen mit Sicherheit nicht hin“, teilt Bürgermeister Häupl mit und hat dem Wiener Kontrollamt den Auftrag erteilt, zu prüfen, was sich tatsächlich in Lainz zugetragen habe.
Das künftige Wiener Pflegeheimgesetz soll – so Häupl – überarbeitet werden, besonderen Wert lege er darauf, dass es zu einer Stärkung der Patientenrechte kommt. Wie Häupl ausführte, könne man nicht ungeschehen machen, was passiert sei. Es werde aber alles getan werden, um solche Vorfälle künftig auszuschließen.
Die Wiener Grünen fordern nun die Schließung des Pflegeheims Lainz bis 2008 und statt dessen Investition in neue, zeitgemäße Strukturen. Die Gesundheitssprecherin der Wiener Grünen, Sigrid Pilz, rechnet vor, dass pro betreuter Person und Tag 125 Euro in Lainz ausgegeben werden. Damit müsse mehr geboten werden, fordert sie. Für sie ist es auch unumgänglich, dass das künftige Wiener Pflegeheimgesetz verbindlichen Standards hinsichtlich räumlicher Ausstattung, Infrastruktur und Pflegequalität zu regeln hat.