Wiener U-Bahn-Stationen nun durchgängig mit Aufzügen ausgestattet

Heute findet das große Fest zur Verlängerung der U-Bahn Linie 2 bis zum Ernst-Happel-Stadion statt. Fast noch wichtiger: Nun sind alle Wiener U-Bahn Stationen mit Aufzügen erreichbar.

Würfel der Wiener U-Bahn
BilderBox.com

Die U2, die kürzeste U-Bahn Linie Wiens, wird heute um die Stationen Taborstraße, Praterstern, Messe Prater, Krieau und Stadion verlängert und somit knapp vor der Fußball-Europameisterschaft deutlich aufgewertet. Wie bei jeder Eröffnung einer Teilstrecke gibt es wieder umfangreiche Feierlichkeiten.

Nachrüstprogramm für Aufzüge

Doch für behinderte Menschen hat diese Teilstreckeneröffnung eine weitere wichtige Bedeutung. Nun sind ALLE Wiener U-Bahn-Stationen – 30 Jahre nach ihrer Eröffnung – durchgängig mit Rampen und Aufzügen erreichbar.

Da die Wiener U-Bahn Stationen wegen mangelnder Weitsicht zuerst ohne Aufzüge erbaut wurden, musste anschließend um rund 800 Millionen Schilling ein Nachrüstprogramm für 24 Stationen des Grundnetzes gestartet werden.

Durch diese Maßnahme – und natürlich durch die barrierefreie Ausgestaltung der neuen U-Bahn-Stationen – stieg der Prozentsatz der zugänglichen Stationen schnell an. Detailverbesserungen werden immer wieder durchgeführt; zuletzt im Jahr 2007 bei der U6-Station Gumpendorfer Straße.

Nachzügler

Das Nachrüstprogramm war fast abgeschlossen, doch es blieben einige Stationen – aus verschiedenen Gründen – noch unzugänglich. So gab es lange Zeit Probleme mit der Station Taubstummengasse, weil sich der Bezirk gegen den Vorschlag der Wiener Linien und der Behindertenbewegung sträubte und lange Zeit wehrte.

Ebenfalls verschoben wurde damals die Nachrüstung der Stationen Praterstern und Schottenring. Der Praterstern wurde erst im Jahr 2004 mit Aufzügen nachgerüstet und so blieb lediglich die Station Schottenring, die nicht barrierefrei war.

Mit der heuten Verlängerung der U2 wurde nun auch der Schottenring mit den notwendigen Aufzügen ausgestaltet und nun sind 100 % aller Wiener U-Bahn-Stationen für mobilitätsbehinderte Menschen erreichbar.

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0 Kommentare

  • Nach und vor einer neuerlichen OP mit Krücke: U4 zu U1 am Karlsplatz: EINE KATASTROPHE, keine Direktverbindung! Stephansplatz, Schwedenplatz, gleichfalls keine durchgehenden Aufzüge, nichts ist angeschrieben ZB Stephansplatz zwar U3, aber nicht Stephansplatz oder Ausgang!! Symbole zeigen in falsche Richtungen! Wieder mit langen, nicht gekennzeichneten (UM)wegen!!! Sollen die Menschen von den Aufzügen abgehalten werden? Rolltreppe abwärts kommt für mich aus Sicherheitsgründen (derzeit???) nicht in Frage. Was macht ein armer Rollstuhlfahrer? Am besten zuhause bleiben!

  • Lese vieles über Behinderung, weil mein Bruder ALS hat. Er lebt in Wien, ich in Köln und da ist es auch nicht rosarot. Rollstühle sind nur zu den Paralympics nett und erwünscht, nicht im täglichen Leben.

  • Auskunft Wiener Linien: 7909-100

  • Station U1 Donauinsel – wo gibt es dort einen Aufzug? Mit der Bitte um Rückmeldung, Köhler

  • Wie ist das mit der U4-Endstelle Hütteldorf?

  • @Abgeordneter Karlheinz Hora: Danke für die Information!

  • Sehr geehrter Herr Ladstätter, ich darf Ihnen mitteilen, dass noch im Herbst 2008 mit dem Bau eines zusätzliches Aufzuges in der U-Bahnstation Praterstern Ausgang Heinestraße-Praterstraße begonnen wird. Die Vorarbeiten (Kanalumlegung usw.) wurden bereits abgeschlossen. Damit wird der barrierefreie Zugang zur U-Bahnstation auch auf Seite der „Oberen Leopoldstadt“ möglich. Mit freundlichen Grüßen Ihr Karlheinz Hora

  • Ich bin mal wieder verwundert! Nachrüstung um rund 800 Millionen Schilling. Meine Meinung dazu: Vergeudetes, schändlich verschwendetes Steuergeld! Wenn man beim Neubau dies alles gemacht hätte dann wäre das um einen Bruchteil des Steuergeldes gegangen!

    Begründung: Der, heute noch in Simmering und als 1. Landtagspräsident tätige, damalige SPÖ Verkehrsstadtrat Johann Hatzl, hat den Einbau von Aufzügen kategorisch abgelehnt! Sein Argument: Sicherheitsbedenken, wenn sich alte Leute, Frauen mit Kinderwagen und auch Behinderte aller Art dort unten dann auch noch bewegen! Aufmerksam gemacht wurde er schon damals, nachweislich von Behinderten!

    Wo bitte blieb, bleibt die, sehr wohl berechtigte Kritik, angesichts dieser Steuergeldverschwendung? Anbei seine coolen Sprüche aus der Simmeringer Homepage: Ich stehe auch für die ewig gültigen Werte der Sozialdemokratie: Soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Schutz und Hilfe für die Schwachen, vor allem aber für Ehrlichkeit, Anständigkeit, Gemeinsamkeit und Toleranz. Außerdem stehe ich dafür, dass das Eigentum aller Wiener wie zB Energie, Wasser, Wohnbau und Verkehr nicht an wenige Reiche verscherbelt wird.

    In Ermangelung einer mailaddy von Herrn Hatzl kann man ja seinen Unmut drüber an rathaus.klub@spw.at senden.

    Dummerweise ist das ja alles verjährt (LEIDER!), sonst sollten auch finanzielle Regressansprüche von der Staatsanwaltschaft gegen Hr. Hatzl geprüft werden. Wie sagte schon einer meiner Lieblingspolitiker zu einem politischen Gegner? LERNEN SIE GESCHICHTE! Schönes Restpfingsten




  • Im Jahre 1978 wurde die U-Bahn mir den sogenannten nun schon alten „Silberpfeilen“ Realität. (die 2er Linie – heutige U2 – gab es schon länger mit Straßenbahnen). Viele „Hürden“ wurden Rollstuhlbenutzern in den Weg gelegt. Georg Freund (Ausnahmesportler und „Weltrekordrollimann“ betreibt nur ein Reisebüro für barrierefreies Reisen), bewies den Wiener Linien, in Probefahrten zwischen den U4 Stationen Schwedenplatz und Karlsplatz, damals die einzigen Stationen mit Aufzug, daß es sehr wohl möglich ist, daß RollstuhlfahrerInnen selbstständig mit der U-Bahn fahren können.
    Endlich nach 30 Jahren ist es nun bei der U-Bahn vollbracht! Besten Dank an all jene, die sich aufopfernd dafür eingesetzt haben, damit RollstuhlfahrerInnen selbständig bzw. auch mit Begleitpersonen mit den „Wiener Öffis“ in Wien fahren können!