Görg fordert Einsetzung von "GMs" in allen Wiener Bezirken
In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit allen VP-Bezirksvorstehern hat der Wiener VP-Chef Dr. Bernhard GÖRG heute „Gleichstellungsmanager/innen (GM)“ für alle von der VP regierten Bezirke vorgestellt. Die Abkürzung GM steht dabei sowohl für die Bezeichnung dieser Funktion, als auch für den Begriff „Gender Mainstreaming“. GÖRG forderte dabei Stadträtin Renate BRAUNER auf, diesen Schritt als Vorbild für alle anderen Wiener Bezirke zu sehen und auch in den SP-dominierten Bezirken GMs einzusetzen.
„Gerade in den Bezirken – wo die Politik ja tagtäglich mit den Bedürfnissen und Wünschen der Bürgerinnen und Bürger zu tun hat – ist die Einsetzung von GMs von elementarer Bedeutung“, betonte GÖRG. „Gender Mainstreaming wird einer der Schlüsselbegriffe der kommenden Jahre sein und es freut mich, dass gerade die Wiener ÖVP hier neue Maßstäbe setzt.“ Die Aufgaben der Gleichstellungsmanager/innen seien, so GÖRG weiter, nicht ausschließlich auf die Förderung der Anliegen von Frauen zu begrenzen. „Wir betrachten diesen Begriff und diese Aufgabe als ein viel weiter reichende. Es geht hier generell um die Gleichstellung von Menschen und ihren Anliegen. Das betrifft sowohl die Gleichstellung von Frauen und Männern, als auch die Gleichstellung von Behinderten, von Kindern oder von alten Menschen.“
„Die GMs sollen ab sofort Anlaufstelle für alle Fragen des Gender Mainstreaming sein und Bewusstsein für bestehende Probleme schaffen“, erklärte die Wiedner Bezirksvorsteherin Susanne REICHARD. „Selbstverständlich wird es für Vorschläge und Initiativen der GMs auch (begrenzte) Budgetmittel geben. Diese Mittel können sowohl vom Bezirk selbst aber auch aus Projektförderungstöpfen der Stadt Wien kommen.“ Als Beweis dafür, dass Gender Mainstreaming nicht ausschließlich Frauensache ist, wurde auf der Wieden mit Mag. Philipp Meisel bewusst ein Mann für diese Funktion ausgewählt. In allen anderen VP-Bezirken wird die GM-Funktion von Frauen bekleidet.
Auch die Josefstädter Bezirksvorsteherin Margit KOSTAL appellierte an Frauenstadträtin BRAUNER, diese Initiative zu unterstützen. KOSTAL verwies dabei auf ein aktuelles Beispiel in der Josefstadt, wo ein vormals hauptsächlich von Buben frequentierter Basketballplatz nun im Zuge einer Sanierung in einen Volleyballplatz umgestaltet wird. „Auch das ist Gender Mainstreaming“, so KOSTAL. „Zuvor sind Mädchen im Normalfall von den Burschen immer relativ schnell von diesem Platz vertrieben worden.“
Der Döblinger Bezirkschef Adi TILLER, der „Erfinder“ des Begriffs „Gleichstellungsmanager“ betonte die Notwendigkeit dieser Funktion. „Gender Mainstreaming bedeutet nicht zuletzt auch, dass die Stadt die Bezirke in vielen Bereichen stärker einbinden muss. Wir wissen am besten, wo die Bürger der Schuh drückt. Und dabei sollte es keinen Unterschied machen, ob es sich um einen Frauen-, einen Männer-, einen Kinder- oder einen Behindertenschuh handelt.“
GÖRG appellierte abschließend noch einmal an Stadträtin Renate Brauner, diese Aktion zu unterstützen und auch dafür zu sorgen, dass die Funktion der GMs auch in SP-dominierten Bezirken eingerichtet wird. „Beim grünen Bezirksvorsteher Blimlinger gehe ich eigentlich davon aus, dass er unserem Beispiel folgen wird“, so GÖRG.
Die Gleichstellungsmanager/innen in den VP-Bezirken 1. Bezirk:
Mag. Elisabeth Deischler Jahrgang 1964, ledig, Juristin in der Rechtsabteilung der Universität Wien Mitglied der Frauenbewegung, Gründungsmitglied des Vereins „Die Gesellschafterinnen“ Bezirksrätin Innere Stadt Motto: „Frauen fördern, Männer fordern“ „Das Ziel ist die gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung zwischen Männern und Frauen auf der Grundlage tatsächlicher Gleichstellung in allen Lebensbereichen.“
4. Bezirk: Mag. Philipp Meisel Jahrgang 1973, ledig Jurist, Klubsekretär im ÖVP-Rathausklub Wien Bezirksrat Wieden Motto: „eine geschlechtssensible Perspektive integrieren“ „Mein Anliegen ist es, Männer und Frauen für ein modernes Verständnis von Geschlechtergerechtigkeit im Bezirk zu motivieren.“
8. Bezirk: Monika Weidhofer-Neunteufel Jahrgang 1949, verheiratet, 3 Kinder Nach Pflicht-und Handelsschule Arztsekretärin, seit 1972 Weiterbildung im EDV-Bereich, arbeitet am AKH am Institut für Medizinische Computerwissenschaften Bezirksrätin Josefstadt Motto: „Alle Akteurinnen und Akteure in Verantwortung nehmen“ „Wichtig ist mir, in neuen Projekten aktive und positive Rahmenbedingungen für gelebte Gleichstellung noch weiter zu forcieren.“
13. Bezirk: Gabriele Frauwallner Jahrgang 1956, verheiratet, 2 Kinder Arbeitete viele Jahre als Rechtsanwaltsgehilfin sowie Arzthelferin, dzt. Studium der Philosophie an der Uni Wien Bezirksrätin Hietzing Motto: „Vereinbarkeit von Beruf und Familie muß Realität sein“ „Gender Mainstreaming hat unter anderem das Ziel, das Familien- und Arbeitsleben von Frauen und Männern vereinbar zu machen. Alle müssen sich einig darüber sein, daß die Chancenungleichheiten der Geschlechter in der Gesellschaft ausgeräumt werden müssen.“
18. Währing: Mag. Homa Neubauer Jahrgang 1962, verwitwet, 1 Kind, Alleinerzieherin Studierte Publizistik und Theaterwissenschaften, Selbständig mit einem Handelsbetrieb für Industriechemie Bezirksrätin Währing Motto: „offen sein für das alltägliche Gemeinsame“ „Als GM möchte ich ganz im Sinne des dezentralen Gedankens eine aktive Ansprechpartnerin für Frauenanliegen im Bezirk darstellen. Emotional bin ich dem Thema Gendergerechtigkeit natürlich auch durch meine Herkunft aus dem Iran besonders verbunden – gerade was freie Meinungsäußerung von Frauen und ihr Zugang zur Politik betrifft. “
19. Döbling: Renate Welner Verheiratet, 1 erwachsene Tochter seit 1970 selbständige Geschäftsfrau mit Friseursalon Bezirksrätin Döbling Motto: „mit beiden Beinen im Leben stehen“ „Mein Anliegen ist die Gleichstellungsförderung. Leider sieht es in vielen Bereichen und Berufssparten mit der Gleichstellung nicht gut aus. Mir ist es ein Bedürfnis, dieses Ungleichgewicht in Gleichklang zu bringen.“