Statt qualifizierter Behindertenbetreuung McJobs für Arbeitslose?
„Wir haben uns bereits gegen die im Jahr 1999 von ÖVP-Klubobmann Khol skizzierte Idee, Langzeitarbeitslose zu gemeinnützigen Tätigkeiten im Sozialbereich heranzuziehen, gewehrt“, so Klaus Voget, der Präsident des Behinderten-Dachverbandes ÖAR.
„Die nunmehrige Diskussion um dieses Thema ist nur noch um einiges zynischer: Jetzt wird die Arbeit mit behinderten Menschen bereits als „Gemeinwesenarbeit“ bezeichnet und in einem Atemzug mit der Pflege von Denkmälern sowie der Wartung von städtischer Beleuchtung genannt.“
„Der Eindruck, daß mit dieser Idee gleichzeitig der Gehorsam von Langzeitarbeitslosen getestet und der Ausfall von Zivildienern kompensiert werden soll, läßt sich ganz einfach nicht mehr verdrängen“, ist auch ÖAR-Generalsekretär Schneider überzeugt. Am schlimmsten erscheint es den Vertretern der behinderten Menschen allerdings, daß diese Personengruppe damit einmal mehr an den Rand der Gesellschaft gedrängt und massiv auf ihren Unterstützungsbedarf hingewiesen wird. Quasi nach dem Motto: „Für diese Art von Arbeit werden Langzeitarbeitslose wohl gut genug sein.“
„Die Protagonisten dieser absurden Idee wissen wohl nicht, daß für die Betreuung von behinderten Menschen eine qualifizierte Ausbildung erforderlich ist und daß Berufsbild und Lehrziele dafür in einem eigenen Gesetz festgehalten sind; oder will die Regierung nach den Hausmeistern auch diesen Beruf für obsolet erklären?“ fragt Schneider und zitiert den Volksdichter Josef Weinheber: „Wos brauch‘ ma denn des alles, net? – Is eh gnua do!“