Kontroversen um das neue Bildungsregister: Die Erfassung behinderter Schüler sei diskriminierend, klagt ein Mitglied der Ethikkommission. Das Ministerium weist die Vorwürfe zurück.
Da es in Zukunft keine Volkszählung mehr gibt, sind die Behörden auf der Suche nach Ersatzlösungen, um trotzdem Daten über die Bürger zu sammeln. Im Bildungsministerium wird künftig etwa eine Bildungsevidenz erstellt – ein Vorhaben, das schon im Vorfeld auf heftigen Widerstand der Datenschützer stößt, berichtet die Presse.
„Ohne Daten läßt sich schwer Politik machen. Man braucht ja einen Überblick“, sagt Ronald Zecher, der Sprecher von Ministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP). Alle Schüler und Studierenden Österreichs sollen erfaßt werden (Beginn und Ende der Ausbildung), um Statistiken aus diesen Daten zu erstellen. Dies soll internationale Vergleiche über den Bildungsstand ermöglichen.
Der Integrationspädagoge Hans Hovorka sieht in dieser Bildungsevidenz allerdings eine mögliche Diskriminierung behinderter Menschen. Alle pädagogischen Fördermaßnahmen, die von einem normalen Ausbildungsweg abweichen, würden gemeinsam mit der Sozialversicherungsnummer dokumentiert werden.