WKÖ-Präsident Leitl: „Behinderung muss nicht behindern“

WKÖ unterstützt Behindertensportverband durch Finanzierung eines Autos - Leitl betont Aufgabe und Bereitschaft der Wirtschaft, Beschäftigungsmöglichkeiten für behinderte Menschen zu schaffen

Handbikefahrer
neuebilder.at

Zur Unterstützung von österreichischen Sportlerinnen und Sportlern mit Behinderungen finanziert die Wirtschaftskammer Österreich dem Österreichischen Behindertensportverband ein Auto für die Dauer eines Jahres. Den Schlüssel nahm heute, Mittwoch, ÖBSV-Wintersportreferent Michael Knaus von WKÖ-Präsident Christoph Leitl in Empfang. Im Behindertensportverband wird dieses Fahrzeug, ein Renault Trafic Kombi, in Wien, Nieder-, Oberösterreich und Salzburg West im Einsatz sein. Der Neunsitzer wird Sportlerinnen und Sportlern mit Behinderungen dabei behilflich sein, ihren Sport ausüben zu können.

„Behindertensportler sind der beste Beweis dafür, dass eine Behinderung keine Spitzenleistung ausschließt – weder im Sport noch in der Berufswelt“, zollt Leitl Menschen mit Behinderung uneingeschränkt Respekt: „Ob im Beruf, im Familienleben oder auf sportlicher Ebene – zahlreiche Österreicherinnen und Österreicher mit Behinderungen beweisen tagtäglich aufs Neue eindrucksvoll, dass Behinderung nicht behindern muss.“

Die Unterstützung des Behindertensports in Österreich – sowohl des Behindertensportverbandes wie auch des Österreichischen Paralympischen Committees und damit des Paralympics-Teams – sei der Wirtschaft ein besonderes Anliegen. In den mehr als 40 Jahren, die die Paralympischen Spiele, die zweitgrößte Sportveranstaltung der Welt, bereits existiert, konnten immerhin bereits 174 Gold-, 179 Silber- und 182 Bronze-Medaillen für Österreich gewonnen werden. Für die Paralympischen Sommerspiele 2004, die noch bis 28. September in der Olympiametropole Athen stattfinden, wird mit etwa 16 österreichischen Medaillen gerechnet. Mit Andrea Scherney in der Disziplin Frauen-Weitsprung am Montag und Stanislaw Fraczyk im Tischtennis-Einzelbewerb am Dienstag eroberten bisher bereits zwei österreichische Behindertensportler „Gold“.

Leitl betont auch die Aufgabe und Bereitschaft der Wirtschaft, Beschäftigungsmöglichkeiten für behinderte Menschen zu schaffen. Gerade in Bereich Beschäftigung für Menschen mit Behinderung habe Wirtschaft dazu beigetragen, das Angebot an Arbeitsplätzen zu verbreitern, womit mehr Menschen mit Behinderungen einer Erwerbstätigkeit nachgehen könnten. Leitls Erfahrung, die er mit Arbeitgebervertretern aus ganz Österreich teilt, ist, „dass Behinderte sich durch einen besonderen Arbeitsethos und besondere Zuverlässigkeit auszeichnen. Sie stellen eine fachliche und menschliche Bereicherung dar.“ Das lasse sich, so Leitl, am großen Engagement feststellen, der von den Behinderten selbst komme.

Die Wirtschaftskammer Österreich als Interessenvertretung der Unternehmen steht auch nach dem Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen 2003 dafür, Unternehmen zu motivieren, vermehrt behinderte Menschen einzustellen. Die Arbeitskräfteknappheit würde für Menschen mit Behinderungen Chancen schaffen, sich am Arbeitsmarkt einzubringen. Dabei, dass Menschen mit Behinderung auch tatsächlich Arbeitsplätze finden, hilft eine eigene Homepage mit der Adresse www.arbeitundbehinderung.at, ein Internet-Portal, das sich sowohl an Unternehmerseite als auch an Menschen mit Behinderungen richtet. In Kürze wird auch auf wko.at eine Job-Börse zu finden sein, die sowohl arbeitssuchenden Menschen mit Behinderung wie auch Unternehmen zur Verfügung stehen wird.

„Behinderte Menschen dürfen nicht in Werkstätten abgeschoben, sondern müssen in den Arbeitsmarkt integriert werden“, bringt Leitl seine Überzeugung klar zum Ausdruck: „Denn der Umgang mit Menschen mit Behinderung stellt einen Gradmesser für die Humanität einer Gesellschaft dar“, so der WKÖ-Präsident bei der Übergabe des Fahrzeuges abschließend.

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