Diese Abbildung (gesehen in der Hamburger Bücherei) zeigt ein Treffen gehörloser Wiener:innen im Jahr 1884 im Café Schiller. Das Wort „taubstumm“ ist heute allerdings nicht mehr zu verwenden, da gehörlose Menschen nicht stumm sind und dieser Begriff als diskriminierend wahrgenommen wird.
Originalzeichnung von W. Grögler.
Ein Auszug aus dem Begleittext:
Wer sich von den Wundern überzeugen will, welche die praktische Menschenliebe zu bewirken vermag, der begebe sich in das Café Schiller am Schillerplatz zu Wien. Dort trifft er an Sonntagnachmittagen eine ganz eigenthümliche Vereinigung von Gästen, deren Thun und Treiben ihn gar sonderbar anmuthet.
…
Ein ungemein lebhaftes Treiben herrscht in dem behaglich ausgestatteten Raum, aber die einzigen Laute, die man vernimmt, sind das Klappern der Löffel, der Teller, der Dominosteine; keine menschliche Stimme dringt an das Ohr: wir befinden uns eben im Café der Taubstummen, die sich in der Zeichensprache unterhalten.
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Johann Weingart,
07.03.2023, 08:52
Schön Gedicht geschrieben. Gut geeigneten für Gehörlosen treffen.