Die große Enttäuschung bei der Enquete "Praxis und Entwicklung des barrierefreien Bauens und Wohnens" war Wohnbaustadtrat Werner Faymann (SPÖ).
Wer sich von ihm erwartet hatte, daß er nun endlich grünes Licht für die dringend notwendige Novellierung der Wiener Bauordnung geben würde, der wurde bitter enttäuscht. Nur Worthülsen, unverbindliches „Blabla“, Belanglosigkeiten. Faymanns Devise schien zu lauten: nur keine konkreten Aussagen.
Faymann ist der Stadtrat, der sich in den Wiener Zeitungen stets unermüdlich für das Wohl der Bevölkerung einsetzt, sich jedes, auch des kleinsten Problems persönlich annimmt.
Aber es gibt auch noch einen zweiten Faymann, den, der behinderte Menschen systematisch diskriminiert, indem er einen fertigen Gesetzesentwurf killt, mit dem die Reform der Bauordnung beschlossen werden sollte.
Es stellt sich die Frage, wie sich die beiden Gesichter des Herrn Faymann erklären lassen. Welches ist nun der wirkliche Faymann?
Ist es der, der allen WienerInnen zu einer schönen Wohnung verhilft oder ist es jener, der entschieden hat, daß behinderte Menschen weiterhin durch Gesetze benachteiligt, ausgesondert und diskriminiert werden, Menschen zweiter Klasse bleiben?