Menschen mit Lernschwierigkeiten wollten genau wie alle anderen Menschen auch in der Gemeinde leben.
Mensch zuerst – das Netzwerk People First Deutschland – hat im Rahmen seiner heute zu Ende gehenden Vorstandssitzung in Kassel gefordert, dass den schönen Worten für ein Leben behinderter Menschen in der Gemeinde endlich mehr konkrete Taten folgen müssen. Menschen mit Lernschwierigkeiten wollten genau wie alle anderen Menschen auch in der Gemeinde leben.
„Wir haben in den letzten Jahren viele schöne Worte von Integration gehört. Im richtigen Leben stellen wir jedoch fest, dass sich viel zu wenig bewegt. Den schönen Worten folgen viel zu wenig konkrete Taten“, erklärte Waltraud David vom Vorstand von Mensch zuerst. Mensch zuerst ist ein Zusammenschluss von Menschen mit Lernschwierigkeiten, die ihre Interessen selbst vertreten.
„Viele bezeichnen uns auch als ‚geistig behindert‘, doch diesen Begriff lehnen wir ab“, so Waltraud David. Das Netzwerk tritt dafür ein, dass alle Menschen ganz normal, aber mit der nötigen Unterstützung, die sie brauchen, in der Gemeinde leben können. „Wir wollen nicht in Einrichtungen auf der grünen Wiese leben, wo wir vom richtigen Leben ausgesondert sind. Denn oft ist es für uns dann schwer, jemals wieder einen guten Kontakt zu Nichtbehinderten zu bekommen“, so Stefan Göthling, Geschäftsführer der Organisation.
Mensch zuerst hat die Aktion für eine Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages unterstützt. „Wir können damit leben, wenn die Abgeordneten sagen, dass es eine solche Kommission nicht braucht, weil schnell gehandelt werden soll. Doch dann wollen wir auch endlich Taten sehen. Denn bisher ist es doch so, dass man leicht in eine Einrichtung rein kommt, es aber unheimlich schwer ist, jemals wieder raus zu kommen und in seiner eigenen Wohnung unterstützt zu werden“, so Waltraud David.
Elisabeth Riediger-Wirthensohn,
16.10.2006, 19:36
Sehr geehrte Frau Waltraud David, über Kobinet-Nachrichten (Ihr Leserbrif vom 16.10.06, habe ich erfahren, dass es eine behinderte Frau im Saarland gibt, die sich auch für -selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen in der Gemeinde- stark macht; dies als Saarländerin! -Daher würde ich mich freuen, wenn Sie Kontakt zu einer mehrfachkörperbehinderten, alleinstehenden Frau, in Elternverantwortubng stehend aufnehmen würden. Mir wurde z.B. Elternassistenz wegen fehlender Rechtsgrundlage als Teilhabeleistung abgelehnt. Ablehnung Reparurkosten Auto, Kürzung Wohnungskosten bei Berechnung Eigenanteil zu Haushaltshilfekosten usw.
Als selbständig in der Gemeinde lebende körperbehinderte Mutter gibt es in keinenem Behindertenverband im Saarland eine Vertretung für mich. Sogar der Sozialdezernent des VDK hat zu mir gesagt: Wenn er einmal in Rente gehe, müsse er seinen PKW auch selbst bezahlen.
Grüsse, Elisabeth Riediger-Wirthensohn
Anonymous,
29.04.2006, 19:59
@gerhard lichtenauer: sie haben mich verstanden, danke.
@gerhard wagner: tut mir leid, wenn ich mich hier ein bißchen zynisch geäußert habe und das bei ihnen nicht gut angekommen ist. aber ich hätte nichts gegen einen echten behinderten-priester, der mit persönlicher assistenz und mittels unterstützter kommunikation arbeitet. da würde man sehen, dass die kirche auch wirklich bereit ist, alle menschen gleichzuachten.
Gerhard Lichtenauer,
29.04.2006, 07:03
@Gerhard Wagner: Ich würde Ihre Kritik verstehen, wenn Zynismus (griech.: Bissigkeit eines Hundes) ein nutzloses kläffen“ aus einer entsprechend fatalistischen Lebenshaltung bleibt – aus Prinzip sich über alles und jeden, ohne Ziel aufregen. Im Zusammenhang mit der Verlogenheit der Sozialpolitik im Behindertenbereich (Artikel) verstehe ich, wenn Zynismus als Zeichen von Resignation mal durchkommen kann. Der Anflug von Gefühlen, verbittert aufzugeben, ist mir persönlich auch nicht fremd. Ich verstehe den Seitenhieb von Frau Aulehla eher als berechtigte Satire und kann Ihrer massiven Kritik auch nicht folgen.
margarete aulehla,
28.04.2006, 07:33
sg. herr wagner, ich verstehe nicht, was sie meinen. grüße m. aulehla
Z. Rebeis,
26.04.2006, 17:38
Verspottet mir M.Aulehla nicht!
Euer Engagement in Ehren, viele Erfolge geben Euch Recht, aber seht das Thema Geistig Behinderte= nur Lernbehinderte nicht als ideologisches Axiom. Denn da stellen sich den Anderen nur die Haare auf, und Abwehr tritt dort ein, wo es ohne fortgesetzte Propagierung dieses Axioms gar nicht dazu gekommen wäre. Behinderten kommt die gleiche ungeteilte Menschenwürde zu, das ist keine Frage mehr. Die Integration ist wünschenswert, aber nicht in jedem Einzelfalle durchsetzbar.
Gerhard Wagnerr,
26.04.2006, 12:21
Gschichtl von Auleha
Das ist ja wohl ein schlechter Scherz!! Socherart Zynismus hat mit ernsthaften Bemühungen überhaupt nichts zutun. Vielmehr zeigt er deutlich die innere Abwehr von Frau Auleha.
Ich denke, dass ist auch bei Integration zu berücksichtigen. Es muss ein aktiver Prozess sein, damit solche innere Abwehr, die es ja bei vielen Menschen gibt, abgefangen wird, dass man sich damit auseinandersetzen kann und dass vielleicht auch Frau Auleha und co dereinst offener, konstruktiver und kompetenter mit diesem Thema umgehen können …
margarete aulehla,
26.04.2006, 08:15
ja, ich kenne auch einen lernbehinderten jesuitenpater, der hat es vom heim bisher nicht einmal bis zum treffen der selbstvertretungsgruppe im zentrum für selbstbestimmtes leben in der wassergasse geschafft. na vielleicht wird`s noch einmal was damit bevor er verstirbt. ma