Wozu barrierefrei bauen?

Diese Frage könnte man sich stellen, wenn man aktuelle Diskussionen rund um das Thema barrierefreies Bauen in Österreichs Bundesländern verfolgt. Ein Kommentar.

barrierefreies Bauen
unbekannt

Barrierefreiheit hat noch immer nicht jenen gesellschaftlich anerkannten Wert, den Interessensvertretungen von Betroffenen mit Recht erwarten. Zwei aktuelle 
Beispiele zeigen wieder überdeutlich auf, dass die Sinnhaftigkeit der Barrierefreiheit von vielen Entscheidungsträgerinnen und -trägern noch nicht verstanden wurde.

Wirtschaftskammer jubelte über weniger Barrierefreiheit

Erstaunen rief kürzlich eine Meldung der Wirtschaftskammer Steiermark unter dem Titel „Mehr Flexibilität“ hervor, in der die Interessensvertretung der Wirtschaft über einen – aus ihrer Sicht – ausverhandelten Erfolg berichtete. Man habe verhindern können, dass Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe von der Verpflichtung zur Barrierefreiheit betroffen sind. Weiters habe man erreicht, dass in jenen Neubauten, wo zwar Barrierefreiheit zu schaffen sei (öffentliche Einrichtungen, Banken, Handesbetriebe) der Zugang nicht notwendigerweise den Haupteingang betreffen müsse.

Oberösterreich: Wohnbau nicht mehr barrierefrei

In Oberösterreich preschte der zuständige Wohnbau-Landesrates, Dr. Manfred Haimbuchner (FPÖ), mit der Forderung vor, dass zukünftig Neubauten nicht mehr barrierefrei ausgestaltet werden müssen.

Unzureichende Gesetze

Es bedarf noch sehr viel Arbeit, den gesellschaftlichen Mehrwert von 
Barrierefreiheit in den Köpfen der Menschen zu verankern. Es bedarf aber auch des politischen Willens, Gesetze zu schaffen (und 
zu erhalten), die Barrierefreiheit verpflichtend vorschreiben.

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