Zeughaus: Peinlich für Graz

"Manche Dinge dauern lange - viel zu lange, meinen behinderte Menschen. Doch das Projekt 'Lift für das Zeughaus' ist nur mehr peinlich.", schrieben wir im August 2009.

Zeughaus Graz
Landesmuseum Joanneum

Seit dem damaligen Kommentar über die fast schon endlose Geschichte über die Schaffung eines barrierefreien Zuganges, ist leider wieder nichts passiert.

Mehr als 15 Jahre

Es ist kaum zu glauben: Mehr als 15 Jahre wird nun schon diskutiert und es gibt noch immer keine Lösung. Schon im Jahr 1994 wurde in einem BIZEPS-INFO Artikel der fehlende barrierefreie Zugang zum Grazer Zeughaus thematisiert. Immer wieder gab es Pläne, das Zeughaus zugänglich zu gestalten.

Von Denkmalschutz und Dummheit

Manche der Überlegungen scheiterten am erbitterten Widerstand der Denkmalschützer (1999), manche an der Unfähigkeit der handelnden Landesräte (2003).

Im August 2009 kam Hoffnung auf, dass nun endlich ein Lift errichtet werden wird.

Doch nun berichtet die Kleine Zeitung vom 29. Juli 2010, dass selbst das Ziel des barrierefreien Zugangs anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums verfehlt werden wird. „Bisher findet man immer nur Gründe, warum ein Lift nicht geht“, zeigt sich ÖVP-Gemeinderat Kurt Hohensinner gegenüber der Kleinen Zeitung verärgert.

15 Jahre „Nicht-Wollen“

Besonders skurril ist das Faktum, dass Graz jene Stadt ist, die sich seit vielen Jahren massiv um Barrierefreiheit bemüht. Das Grazer Referat „Barrierefreies Bauen“ ist in vielen Bereichen österreichweit ein Vorbild. Kompetenz zur Umsetzung von Barrierefreiheit ist im Überfluss vorhanden.

Aber beim Zeughaus geht es nicht um’s Wissen (oder Können), sondern anscheinend um’s Wollen. Und ohne Wollen geht bekanntlich gar nichts.

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