Der Neubau der Weizer Gendarmerie ist nach wie vor umstritten.

Kritikpunkt ist der Eingang für behinderte Menschen. Am kommenden Montag wird an der Baustelle der künftigen Gendarmerie in Weiz zu einer Informationsveranstaltung geladen. Nebenbei wird auch der bei solchen Bauwerken übliche Spatenstich feierlich vollzogen.
Doch bereits im Vorfeld gab es rund um diesen Neubau heftige Diskussionen und Kritikpunkte den Eingang betreffend (die Kleine Zeitung berichtete). Stein des Anstoßes war damals die unzureichende Berücksichtigung behinderter Menschen, die durch die Stufen des Eingangsportals nicht „barrierefrei“ die Gendarmerie betreten hätten können.
Aber, so das Innenministerium, das achtstufige Portal sei notwendig gewesen, um den Beamten vor möglichen Attentaten und Beobachtungen Schutz bieten zu können. Die Argumentation sorgte und sorgt auch noch heute für Verägerung in den Reihen der Interessenvertretungen behinderter Menschen.
„Die sogenannte Lösung, die man jetzt für die Gendarmerie gefunden hat ist alles andere als gut gelungen. Denn der Lift, mit dem man aber erst einmal umgehen muß, steht im Freien und angesichts unserer klimatischen Verhältnisse dürfte eine Benützung auch die meiste Zeit naß und kalt sein“, sieht Ingrid Lechner vom Behindertenverein Chance B in Gleisdorf eine Gleichberechtigeung auf keinen Fall gewährleistet.
„Die Argumentation, man könne vielleicht ins Wachzimmer schießen und deshalb müsse der Posten erhöht sein, kann ich nicht verstehen. denn sie könnten ja genauso ein Pnazerglas anbringen lassen oder überhaupt ihre Räume ins Innere des Hauses verlegen“, so der Ratschlag von Ingrid Lechner.
Der beauftragte Planer will mittlerweile weder von den Vorwürfen, noch von den Ratschlägen etwas wissen. „Ich möchte dazu gar keine Auskunft mehr geben, weil man dadurch nur in ein schlechtes Licht gerückt wird und ich eigentlich nichts dafür kann“, so Wolfgang Enthaler.
Leichte Verzweiflung
Auf dem Posten der Weizer Gendarmerie weiß man hingegen nicht mehr, warum es immer noch Vorwürfe zum neuen Bau gibt. „Wir haben den Plan jetzt schon drei Mal umgeschmissen. Zuerst wollten wir eine Glocke, an der ein behinderter Mensch läuten kann, dann haben wir uns gedacht, die Rollstuhlfahrer könnten über den Lift an der Rückseite des Hauses Zutritt bekommen, und jetzt haben wir einen Lift geplant, der sich gleich neben dem normalen Eingang befindet. Ich weiß nicht, was es immer noch auszusetzen gibt“, merkt man Helmut Haubenwaller, Postenkommandant in Weiz, seine Verzweiflung schon ein wenig an, berichtet die Kleine Zeitung.