Zu krank für das Leben

Dürfen Ärzte Frühgeborene töten, wenn schwere Behinderungen drohen? Eine europäische Studie entzweit Mediziner und Ethiker

Anders als in den übrigen Ländern Europas halten 73 Prozent der französischen Neonatologen es für zulässig, ein schwerst geschädigtes Frühchen aktiv zu töten, berichtet „die Zeit“. In Deutschland bekennen sich – so die Zeitung in einem Artikel – nur vier Prozent der Mediziner zu einer derart schwer wiegenden Entscheidung. Das ergab eine umfassende Befragung von 122 Frühgeborenenstationen in acht Ländern, die kürzlich veröffentlicht wurde.

Danach gab die Mehrheit der Ärzte in ganz Europa zu, wenigstens einmal in ihrem Berufsleben nicht alles medizinisch Mögliche getan zu haben, um das Frühgeborene am Leben zu halten. Besonders in Fällen, in denen der Tod unabwendbar scheint, setzen die Neonatologen der Intensivbehandlung Grenzen, um das Leiden der Kinder nicht zu verlängern. Doch nur in Frankreich ist eine große Mehrheit der Ärzte bereit, gezielt Medikamente einzusetzen, um schwer geschädigte Frühchen zu töten.

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