Am 3. März 2003 fand der Abschlußevent des Integrativen Journalismus-Lehrganges von Integration:Österreich in der Kunsthalle Wien statt.
Im Rahmen des Integrativen Journalismus-Lehrganges lernte ein bunt gemischtes Team von behinderten und nichtbehinderten Interessierten ein Jahr lang die Medienarbeit kennen. Die 14 TeilnehmerInnen erhielten dabei eine umfassende journalistische Grundausbildung. In zwölf Lernmodulen wurden Kenntnisse (von Agentur-, Print-, Online- und Radiojournalismus bis hin zur Produktion einer TV-Sendung) vermittelt.
Das Projekt zielte nicht nur auf die berufliche Qualifikation im Bereich Journalismus, sondern auch auf die Schaffung neuer medialer Bilder von Menschen mit Behinderungen ab. Maria Brandl, Vorsitzende von Integration:Österreich, freute sich in der Eröffnungsrede über den gelungenen Abschluß des Pilotprojekts. Das Projekt wird nun evaluiert und eine Wiederholung wird – trotz aller Hürden – für das Jahr 2004 angestrebt.
„Ein Traum von mir ist wahr geworden“ erzählt der Medienpädagoge Dr. Franz-Joseph Huainigg, der seit Dezember 2002 im Nationalrat, sitzt und sich daher vorzeitig aus dem Projekt zurückziehen mußte. Der Integrative Journalismus-Lehrgang entsprang seiner Idee, und er wollte damit „Realistische Bilder vermitteln“. Im Rahmen des Begleitforschungsprojektes wurden u.a. Printmedien mit einer Mindestauflage von 20.000 Stück schriftlich befragt, ob sie behinderte JournalistInnen beschäftigen. Das Ergebnis: Nur etwa 0,8 Prozent der bei den antwortenden Printmedien fix beschäftigten Journalisten haben den Angaben zufolge eine Behinderung.
Ob dies gelingt, wird die Zukunft und der Einsatzort der nun ausgebildeten Journalistinnen und Journalisten zeigen. Den Jungjournalisten attestierte er, daß bei Ihnen im Lehrgang ein „Leuchten in den Augen“ sichtbar gewesen sei. Dies gebe ihm Mut und Hoffnung. In Zukunft – so hofft er – sollen behinderte Menschen „nicht Objekt der Berichterstattung, sondern aktiv journalistisch tätig sein“.
Es ist Vieles erst am Anfang, resümierte die Projektleiterin Beate Firlinger. Für die TeilnehmerInnen, und für sie „war es ein Prozeß, ein Lernprozeß.“