Gleichstellungsbewegung ist eine Basisbewegung

In den letzten Jahren ist der Selbstvertretungsanspruch behinderter Menschen und Eltern behinderter Kinder massiv gestiegen. Statt Mitleid wird Gleichberechtigung gefordert. Wir wollen nicht Bittsteller sein, sondern einfach unser Recht bekommen. Je stärker das Selbstvertrauen dieser Gruppen stieg, desto mehr wurden sie sich ihrer Rolle als "ExpertInnen in eigener Sache" bewußt.

Die gängige Fürsorge- und Aussonderungspolitik gegenüber behinderten Menschen, sowie eine Politik FÜR (statt VON) behinderten Menschen wurde von den Betroffenen zunehmend in Frage gestellt. Dieses Verharren auf alten Vorgangsweisen der Regierenden und der Verwaltung dauert leider teilweise bis zum heutigen Tag an. Aus unserer persönlichen Betroffenheit heraus wuchs in uns immer stärker der Wunsch heran, für unsere Bürgerrechte zu kämpfen und sie von der Politik einzufordern.

Es entstanden - je nach Thema und Zugang - unterschiedliche Basisbewegungen, die erst in einem späteren Stadium und mit zunehmender Intensität gemeinsam agierten. Allen gemein war das Vertrauen auf Veränderungsmöglichkeiten durch das Benutzen der Instrumentarien der direkten Demokratie, wie z. B. das Einbringen von Petitionen und Bürgerinitiativen in das Parlament.

Die Abgeordneten im Parlament - und nicht die Parteizentralen und auch kaum die zuständigen Ministerien - wurden immer mehr zu wichtigen Anlaufstellen unserer Bewegungen.


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