Jarmer: „Angebote bei Untertitelungen erhöhen“

System der Spracherkennung positiv - Kann und soll Gebärdensprache nicht ersetzen

Helene Jarmer
GRÜNE

„Das System der Spracherkennung ist sehr gut für hörbehinderte Menschen und die Initiative von ORF und Parlament daher zu begrüßen“, erklärte die Behindertensprecherin der Grünen, Helene Jarmer.

„Es ist jedoch entscheidend, dass dies nicht auf Kosten der Einblendungen von Gebärdensprache gehen darf“, sagte Jarmer. „Für Gehörlose ist die österreichische Gebärdensprache ihre Muttersprache und sie haben ein Anrecht darauf, dass diese sichtbar ist.“ Es gebe die Zusage des ORF, so Jarmer, dass Dolmetscheinblendungen weiter vom ORF vorgenommen werden auch bei den Parlamentsübertragungen. „Das Parlament muss die GebährdensprachdolmetscherInnen daher unbedingt aufrecht erhalten. Aber auch der ORF sollte seine Gebärdenspracheinblendungen im Rahmen der ZiB2 und einer Kindersendung weiter anbieten.“

Jarmer sieht für den ORF bei der Barrierefreiheit einen großen Aufholbedarf. Das gelte für Gehörlose, wie für blinde Menschen.

„Was die Untertitelung anlangt, braucht der ORF einen richtigen Stufenplan. Derzeit liegt das Angebot bei 30 Prozent und das ist viel zu wenig. Wir brauchen eine Steigerung von 15 Prozent jährlich – mit dem Ziel 100-prozentige Barrierenfreiheit wie es etwa die britische BBC anbietet. Ebenso für blinde Menschen brauchen wir diesen Stufenplan. Sie können derzeit noch viel weniger Sendungen folgen als Gehörlose. Auch hier brauchen wir eine jährliche Steigerung von 15 Prozent“, stellte Jarmer fest.

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