Eröffnung Bahnhof Wien Meidling

Der Bahnhof Wien Meidling zählt sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr zu den Top-Umsteigebahnhöfen Österreichs.

ÖBB Bahnhof
BIZEPS

Ab Fahrplanwechsel, wenn die Verkehrsstation teilweise Funktionen des Wiener Südbahnhofs übernimmt, wird Wien Meidling für drei Jahre zum frequenzstärksten Bahnhof Österreichs. Für die Reisenden wurde eine moderne, barrierefreie Verkehrsstation einschließlich unterirdischer Halle mit Shops und ÖBB-Serviceeinrichtungen geschaffen.

Während der Errichtung des neuen Hauptbahnhofs Wien wird der Bahnhof Wien Meidling für die nächsten drei Jahre bis zur Teilinbetriebnahme des neuen Hauptbahnhofs teilweise Funktionen des Wiener Südbahnhofs übernehmen. Fernverkehrszüge der Südbahn enden bzw. beginnen am Bahnhof Wien Meidling, jene der Ostbahn und zukünftig auch der Nordbahn (aus/nach Prag oder Warschau) halten an der modernisierten Station.

Ostbahn-Nahverkehr und S-Bahn-Betrieb nach wie vor am Südbahnhof

Alles wie bisher bleibt beim Nahverkehr der Ostbahn, der schon bisher am Südbahnhof (Ostbahn) geendet hat und auch weiterhin – in einem Provisorium – dort enden wird. Auch der S-Bahn Verkehr über die Stammstrecke bleibt aufrecht, die Züge werden auch nach wie vor in der Haltestelle Südbahnhof halten. Diese verfügt über neue, provisorische Auf- und Abgänge beim Schweizer Garten.

Runderneuerter Bahnhof: Modern und kundenfreundlich

Der Bahnhof Wien Meidling wurde unter voller Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes um- und ausgebaut. Es wurden Bahnsteige erneuert und modernisiert, Zugänge verbessert, Gleise neu verlegt und eine neue, rund 1.300 m2 große, lichtdurchflutete Halle errichtet. Darin sind Geschäfte, Lokale und Kundeneinrichtungen der ÖBB, etwa Reisecenter, Info-Point und Club Lounge, untergebracht. Durch die Öffnung der Halle verkürzen sich die Fußwege zwischen den Bahnsteigen der ÖBB und der U6. Statt bisher einem Durchgang zwischen ÖBB-Passage und U-Bahn stehen nun drei Durchgänge zur Verfügung.

„Wir haben den Bahnhof Wien Meidling baulich bestmöglich auf seine Aufgabe als meistfrequentierte Verkehrsstation Österreichs vorbereitet. Das war allein von den räumlichen Möglichkeiten keine leichte Aufgabe“ so Andreas Matthä, Sprecher des Vorstandes der ÖBB-Infrastruktur AG. „Danke allen Fahrgästen, die mit sehr viel Verständnis und Geduld den Umbau hautnah miterlebt haben“.

„Die Eröffnung heute ist ein Meilenstein für das größte innerstädtische Infrastrukturprojekt Europas, den Wiener Hauptbahnhof,“ sagt DI Peter Klugar, Vorstandssprecher der ÖBB-Holding AG, der auch der Stadt Wien und den Wiener Linien dankt. Wie auch seine Vorstandskollegen von der Infrastruktur und vom Personenverkehr, Matthä und Kovarik, betonte er den enormen Kundennutzen des neuen Hauptbahnhofes. Deshalb sei er sicher, dass die Kunden die vorübergehenden Komforteinschränkungen in Kauf nehmen werden, so Klugar weiter.

Stadtrat DI Rudi Schicker zeigt sich zufrieden über den Ausbau der Wiener Bahninfrastruktur: „Die Bahnanlagen in Wien stammen aus dem vorigen Jahrhundert, aus einer Zeit, in der Wien der Mittelpunkt der Monarchie war. Darum freue ich mich sehr über die Modernisierung des Bahnhofes Meidling. Der passagierstärkste Bahnhof Wiens wird gerade rechtzeitig vor Beginn der Bauarbeiten für den neuen Hauptbahnhof fertig. So ist es möglich, dass Meidling die zusätzlichen Fahrgäste durch die Sperre des Südbahnhofes ab 13. Dezember aufnehmen kann. Ich freue mich, dass den WienerInnen und den PendlerInnen aus dem Süden Wiens nun ein moderner und komfortabler Umsteigeknoten zur Verfügung steht. „

Barrierefrei und sicher

Der um 63 Millionen Euro runderneuerte Bahnhof ist komplett barrierefrei. Barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen ermöglichen insgesamt neun Lifte. Der Bahnhof verfügt auch über ein durchgehendes Blindenleitsystem. Rund um die Uhr sorgen ab Fahrplanwechsel Bahnhof-Securitys für Sicherheit, die zudem durch Videoüberwachung und Notrufsäulen sowie durch eine Polizeistation gewährleistet wird.

Kundeninformation rund um die Uhr

Ein rund um die Uhr geöffneter Infopoint, 70 zusätzliche Monitore in der Halle und auf den Bahnsteigen, Infovitrinen und Lautsprecherdurchsage sorgen dafür, dass Kunden ständig am Laufenden sind. Zusätzlich haben die ÖBB bereits Mitte November eine Informationskampagne gestartet, um die Fahrgäste bereits im Vorfeld umfassend über die bevorstehenden Änderungen zu informieren.

Derzeit sind rund 50 Promotoren im Einsatz und verteilen Informationsfolder an frequentierten Bahnhöfen in Wien und entlang der Südbahn an die Fahrgäste der ÖBB. Ab 30. November sind außerdem Sonderinfo-Teams im Einsatz, leicht erkennbar an den gelben Jacken. Die Fahrgäste der ÖBB können sich für alle Fragen gern an diese Mitarbeiter wenden – egal ob Fragen zum Fahrplan oder wo sich welcher Bahnsteig befindet.

„Auch die Kundenservice-Einrichtungen in den vergangenen Monaten sind deutlich ausgeweitet worden“, unterstreicht Werner Kovarik, Vorstandsdirektor der ÖBB-Personenverkehr AG. „Zu den bestehenden acht Fahrkartenautomaten sind sechs weitere dazu gekommen, die Zahl der Personenkassen wurde mehr als verdreifacht und von derzeit drei auf zehn erhöht.“

„Wir setzen alles daran, unsere Kunden bestmöglich zu informieren – denn nur informierte Kunden sind auch zufriedene Kunden“, betonen gemeinsam Kovarik und Matthä.

Verkehrsdrehscheibe der Superlative

Der Bahnhof ist durch die Verknüpfung von S-Bahn, Regionalzügen, Fernverkehrszügen, U-Bahn, Straßenbahn und Bus einer der größten öffentlichen Verkehrsknotenpunkte Österreichs. Die Flughafenbusse der Vienna Airport Lines halten ebenfalls zukünftig statt am Südbahnhof in Wien Meidling. Auf eigenen „Kiss & Ride“-Parkplätzen können Angehörige ihre Lieben verabschieden, wenn sich diese auf Reisen begeben. Wartemöglichkeit bieten die mehr als 260 Sitzplätze in Wartekojen auf den Bahnsteigen, in der Halle, der Passage und einem Wartesaal.

Bereits jetzt frequentieren täglich 45.000 ÖBB-Fahrgäste die Station Meidling. Durch die internationalen und nationalen Verbindungen als Endstation der Südbahn kommen voraussichtlich etwa 10.000 zusätzliche Fahrgäste dazu.

Trotz aller Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen werde es für die Kunden bis zur Teilinbetriebnahme des Hauptbahnhofs 2013 jedoch gewisse Einschränkungen im gewohnten Komfort geben. So können etwa Fernverkehrzüge nicht wie bisher schon lang vorab bereitstehen – dafür bitten die ÖBB um Verständnis und appellieren an die Fahrgäste, erst möglichst kurz vor der Reise zum Bahnhof zu kommen, um lange Wartezeiten zu vermeiden.

Passage Kerschensteinergasse

Dieser Zugang ist die direkteste Route zum Bahnsteig für alle Fahrgäste, die mit dem Auto zum Bahnhof gebracht bzw. abgeholt werden. Auf dieser Seite sind sowohl die Kiss&Ride-Parkplätze als auch der Taxistand untergebracht. Darüber hinaus sind von ihr aus bequem die neue Haltestelle der ÖBB-Flughafenbusse, die Fahrradabstellanlage mit 40 „bike&ride“ Standplätzen, die Badner Bahn und viele Öffis der Wiener Linien erreichbar.

Auch der Wartesaal befindet sich hier. Kunden, die auch diese Seite nützen, tragen dazu bei, dass insbesondere zur Hauptverkehrszeit die Durchlässigkeit auch bei den Zu- und Abgängen in Richtung Schedifkaplatz jederzeit gewährleistet ist. Die Passage Kerschensteinergasse ist – ebenso wie die Halle – barrierefrei gestaltet und mit zahlreichen Monitoren zur Fahrgastinformation ausgestattet.

Bauliche Herausforderung

Im Zuge des Umbaus wurden allein für die Gleisanlagen rd. 11.000 to Gleisschotter ausgetauscht, rd. 6.700 neue Schwellen und ca. 4.350 m Schienen sowie 39 Weichen verlegt – bei laufendem Fahrbetrieb. Die Runderneuerung des Bahnhofs inklusive der vollständigen Neukonfiguration der Gleis- und Bahnsteiganlagen kostete 63 Mio. Euro.

Aber auch die wichtigste Herausforderung wurde gemeistert: Nämlich jene, den Bahnhof Wien Meidling termingerecht rechtzeitig vor dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember fertig zu stellen.

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