Schülerinnen und Schüler mit Behinderung sollen in allen Schulstufen und Schulformen nach ihren Möglichkeiten integriert werden, nicht nur bis zum Ende der Schulpflicht, schlägt aktion leben österreich-Generalsekretärin Martina Kronthaler vor.
Den Gesetzesentwurf zur modularen Oberstufe bezeichnet sie daher als mangelhaft.
Neben der Einführung der sogenannten modularen Oberstufe enthält der Gesetzesentwurf, dessen Begutachtungsfrist eben abgelaufen ist, auch Änderungen bei der Integration von Jugendlichen mit Behinderung in die 9. Schulstufe. Ein positiver Ansatz, freut sich aktion leben-Generalsekretärin Martina Kronthaler. Allerdings wurden die Berufsbildenden Mittleren Schulen einfach ausgeklammert. Der Gesetzesentwurf beschränkt sich auf Polytechnische Lehranstalten und Haushaltungsschulen. Das ist für aktion leben österreich nicht nachvollziehbar, denn gerade Menschen mit Behinderung sollen sich ihren Begabungen gemäß bilden können.
Integration endet mit der Schulpflicht
Die inklusive Schule endet in Österreich mit der 9. Schulstufe. Die modulare Oberstufe sollte jedoch, wie alle Schulformen, die mit der 10. Schulstufe beginnen, eine inklusive Schule werden, fordert Kronthaler. Denn Schülerinnen und Schüler mit Behinderung sollen alle Möglichkeiten ausschöpfen können, ihre spezifischen Begabungen wahrzunehmen und weiter zu entwickeln.
Nach der UN-Behindertenrechtskonvention darf niemand wegen einer Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden. Gemeinsame Bildung von behinderten und nicht-behinderten Jugendlichen sei für alle ein Gewinn, ist Kronthaler überzeugt.