„Der Kärntner Weg mit Inklusionszentren ist richtig“

LHStv. Scheuch, LR Ragger bei Enquete "Politik für Menschen mit Behinderung" des Landtages im Landesarchiv - NR. Huainigg befürwortet Kärntner Weg

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Der Kärntner Landtag, Sozialreferent LR Christian Ragger und Schulreferent LHStv. Uwe Scheuch und das Sozialreferat des Landes luden heute, Donnerstag, ins Landesarchiv in Klagenfurt zur Enquete „Politik für Menschen mit Behinderung“. Rund 300 Interessierte folgten der Einladung, um Expertenmeinungen zu hören und mit ihnen zu diskutieren.

„Das ist der Auftakt zum Aufbau von mehreren Inklusionszentren in Kärnten, in denen beeinträchtigte Kinder wohnortnah ohne Trennung von ihren Altersgenossen unterrichtet und gefördert werden sollen“, erklärte Sozialreferent Ragger zum Beginn der Enquete. Schulreferent Scheuch betonte, dass dieses Konzept von Schul- und Sozialabteilung gemeinsam umgesetzt werden müsse. „Die Enquete ist wichtig, um die Meinung von Fachleuten und Betroffenen zu erfahren. Vorrangig diese Informationen sollten dann der Politik dazu dienen, adäquate Schritte zu setzen. Für uns Politiker zählt hier eher die begleitende Funktion“ sagte Scheuch.

„Ich finde den geplanten Kärntner Weg richtig, das bestehende sozialpädagogische Zentrum (bfz) sukzessive zu reduzieren und wohnortnahe Inklusionszentren an bestehenden Schulstandorten mit individuellem Unterricht und einer qualitätsvollen Nachmittagsbetreuung für beeinträchtigte Kinder anzubieten“, sagte NR. Franz-Joseph Huainigg. Er schilderte, wie entscheidend es für sein ganzes Leben und seine Bildung gewesen sei, dass er als Behinderter in Schulen und Bildungseinrichtungen integriert worden ist. „Wir dürfen behinderte Kinder nicht mehr in Internaten internieren oder in Aussonderungsschulen unterrichten“, forderte er.

Huainigg kritisierte, dass sich seit 2001 das Verhältnis zwischen Kindern, die in Schulen integriert werden und jenen, die in Sonderschulen betreut werden, nicht verändert habe. Die seinerzeitige Hoffnung, dass sich der Zulauf zu Sonderschulen als Folge der Integration von beeinträchtigten Kindern reduzieren werde, habe sich leider nicht erfüllt. Daher seien jetzt entschlossene Schritte zur Inklusion nötig. „Überführt die Sonderschulen in ein inklusives System“, laute sein Appell. Der Weg sei zwar nicht frei von Ängsten und Konflikten, aber er sei im Sinne der Kinder. „Ein Leben unter der Käseglocke einer geschützten Schule ist keine Perspektive und schon gar kein Lebensentwurf“, stellte er fest.

In dasselbe Horn blies NR. Helene Jarmer. „Lasst beeinträchtigte Menschen teilhaben und speist sie nicht ab“, lautet ihre Forderung. Für Jarmer genügt es nicht, Heime für beeinträchtigte Menschen zu errichten, in welchen diese sich, weil ausgegrenzt, nicht wohlfühlen. Auch sie trat vehement für Inklusion ein, wobei der Schlüssel ein offener Unterricht und individuelle Lehrpläne seien.

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