Alltagsprobleme alleine lösen

Ich war eine von 22 TeilnehmerInnen im Peer Counseling Seminar. In diesen drei Tagen konnte ich das Peer Counseling kennen, schätzen und anwenden lernen.

Teilnehmerinnen Peer Counselingkurs
BIZEPS

Kurz zu meiner Person: Mag.a Maria Mayer, 29 Jahre, Klinische und Gesundheitspsychologin, Rollstuhlfahrerin. Das Seminar von Bill und Victoria Bruckner war aufgeteilt: Vortrag, praktische Übungen und Diskussion.

Peer Counseling ist die Anwendung von Problemlösungstechniken und aktivem Zuhören, um Menschen, die „gleichartig“ („peer“) sind, Hilfestellung im Alltag, Privat- bzw. Berufsleben (z.B. Wie komme ich zu Persönlicher Assistenz?) zu geben. „Gleichartig“ heißt in diesem Kontext: Menschen, die gleichartige Lebenserfahrungen teilen, z.B. zwei Studenten.

Die grundlegende Idee von Peer Counseling ist, dass viele Menschen ihre Alltagsprobleme alleine lösen können, wenn sie die Möglichkeit dazu erhalten. Auch behinderte Menschen können dies.

Die Aufgabe des Peer Counselor ist nicht, die Probleme der anderen Person zu lösen, sondern sie dabei zu unterstützen, ihre eigenen Lösungen zu finden. Peer Counseling soll sein: Zuhören, Erfahrungsaustausch, Herausfinden von Handlungsmöglichkeiten, „seelischer Beistand“

Geschichte des Peer Counselings: Peer Counseling begann mit einer Reihe von Sprech- und Zuhör-Techniken, die in den Vereinigten Staaten von Amerika in den 70er Jahren entwickelt wurden (zuerst von Studenten an Hochschulen). Peer Counseling beruht teilweise auf der Theorie der personenzentrierten Therapie, die von Carl Rogers in den 60er Jahren entwickelt worden war.

Das Konzept des P.C. wurde in Amerika später von der Frauen- und Homosexuellen-Bürgerrechts-Bewegung, aber auch von der „Independent Living“ Bewegung („Selbstbestimmt Leben“) übernommen.

Grundregeln des Peer Counseling:

  • Fälle kein Urteil über die Person, die spricht
  • Fühle dich ein
  • Gib keine persönlichen Ratschläge
  • Interpretiere nicht
  • Übernimm keine Verantwortung für das Problem der/s anderen

Techniken des Peer Counseling:

  • Aufmerksamkeit schenken
  • Fragen einsetzen (offene vs. geschlossene)
  • Umgehen mit Gefühlen
  • Zusammenfassen
  • Problemlösung

Abschließend möchte ich mich im Namen vieler behinderter Menschen beim Bundessozialamt für die Finanzierung (aus Mitteln der Beschäftigungsoffensive – Behindertenmilliarde) und BIZEPS für die vorzügliche Organisation herzlich bedanken!

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