USA: Hinrichtung nach angeblichem Fortschritt

Der wegen Mordes zum Tode verurteilte Daryl Atkins schrieb 2002 Justizgeschichte.

Abenddämmerung in New York City
Ladstätter, Martin

Anhand seines Falles urteilte das oberste Gericht in den USA, dass die Hinrichtung geistig behinderter Menschen verfassungswidrig und somit verboten ist.

Der Intelligenzquotient entscheidet seit damals über Leben und Tod von des Mordes angeklagten geistig behinderten Menschen. Gerade diesem Mann, der durch seinen Fall anderen Rechtsbrechern das Leben rettete, droht nun aber doch die Todesstrafe. Intelligenztests bei seiner ersten Inhaftierung ergaben einen IQ von 59 Punkten, die vom US – Bundestaat Virginia festgelegte Grenze zur geistigen Behinderung beträgt 70. Nun durchgeführte Intelligenztests ergaben 76 bzw. 74 Punkte.

Der Straftäter kann gar nicht behindert sein, „weil wirklich Behinderte solche Verbrechen nicht begehen“, sagt Staatsanwältin Eileen Addison und sieht sich nun in ihrer Überzeugung gestärkt, dass Daryl Atkins niemals geistig behindert war und die Hinrichtung verdient.

Nun liegt es an einer Geschworenenjury ob Atkins hingerichtet wird oder am Leben bleiben darf. Die Verteidigung von Daryl Atkins stützt sich auf die Aussagen des Psychologen Evan Nelson der ihn bereits früher getestet hat. Laut Nelson sind die neuen Ergebnisse Folge einer mentalen Stimulation.

„Er wurde intellektuell mehr stimuliert als während seiner Jugend und als junger Erwachsener, so hat er das Schreiben und Lesen geübt, etwas über juridische Fragen und die Kommunikation mit Profis gelernt.“, zitierte die „New York Times“ den Experten kürzlich.

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