Behindertensportler Walter Ablinger für Menschen mit Behinderungen im Publikumsrat des ORF

Nun ist fix, wer im nächsten ORF-Publikumsrat sitzen wird. Das Bundeskanzleramt hat am 27. April 2018 die Liste verlautbart.

ORF-Logo am Küniglberg
BIZEPS

Laut der Kundmachung im Amtsblatt der Wiener Zeitung hatten gemäß § 28 des ORF-Gesetzes repräsentative Einrichtungen und Organisationen Personenvorschläge einzureichen.

In der Kundmachung des Bundeskanzleramtes wurde besonders auf die im Jahr 2017 ergänzte Verpflichtung hingewiesen: Interessen von Menschen mit Behinderungen müssen durch eine selbst behinderte Person vertreten werden.

„17 Mitglieder entsendet die Regierung auf Basis der Vorschläge von Interessensvertretungen“, berichtet der Kurier und die Presse.

Den Bereich Menschen mit Behinderungen wird der Behindertensportler und Olympiasieger Walter Ablinger abdecken. Er hatte bei der Nationalratswahl 2017 für die ÖVP kandidiert (siehe auch OÖ-Nachrichten). Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass es einfach eine parteipolitische Besetzung war.

Die erste Sitzung des Publikumsrats wird am 3. Mai 2018 abgehalten (Gesamtliste der Nominierungen).

Vorschläge der repräsentativen Organisationen wurden ignoriert

BIZEPS fragte bei den beiden dafür in Frage kommenden repräsentativen Organisationen Österreichischer Behindertenrat und Selbstbestimmt Leben Österreich nach und erhielt folgende Auskunft:

  • Vom Österreichischen Behindertenrat wurden Herbert Pichler, Klaus Widl und Klaus Voget nominiert, gab Geschäftsführerin Gabriele Sprengseis bekannt. 
  • Selbstbestimmt Leben Österreich nominierte Martin Habacher, Michaela Mallinger und Manfred Fischer informiert Obfrau Bernadette Feuerstein.

Nachtrag

Walter Ablinger wurde vom Österreichischen Behindertensportverband nominiert, bestätigt Generalsekretär Mathias Bogner gegenüber BIZEPS: „Wir glauben, wir haben das Recht – wie viele andere auch – einen Kandidaten zu nominieren.“

Der Österreichische Behindertensportverband – geleitet von der ehemaligen ÖVP-Politikerin Brigitte Jank – hat Walter Ablinger als einzigen Kandidaten nominiert und sieht sich als Interessensvertretung von Menschen mit Behinderungen, so Bogner. Daher fühlt sich der Österreichische Behindertensportverband berechtigt, „eine Vertretung dort hinzureklamieren“.

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8 Kommentare

  • Sehr geehrte Damen und Herren!
    Da es hier um meine Nominierung, sowie die Bestellung in den ORF Publikumsrat und unser aller Interesse um nachhaltige, richtungsweisende Interessensvertretung geht, erlaube ich mir ein paar kurze Erklärungen in Ihrem Forum.
    Wir Menschen neigen leider immer wieder dazu, jemanden zu beurteilen ohne ihn und seine Fähigkeiten persönlich zu kennen. Vielen Dank für das minder entgegengebrachte Vertrauen in meine Person.
    Eines kann ich Ihnen allen schon vorab versprechen: Ich werde in dieser Funktion keinerlei parteipolitische Interessen, sondern UNS Menschen mit Beeinträchtigung vertreten. Ich stehe zu meiner politischen Grundeinstellung. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich mit allen Punkten des angekündigten Regierungsprogrammes einverstanden bin. Kritisch konstruktiv, werde ich auch künftig, gerade die UNS betreffenden Themen (Pflegeregress, AUVA, Rauchverbot, u.v.m….), hinterfragen und versuchen zu regulieren.
    Uns Sportler wird nachgesagt, dass wir willensstark, ausdauernd, erfolgsorientiert und zielstrebig sind. Genau diese Eigenschaften, werde ich auch in diesem Amt im ORF versuchen zu repräsentieren.
    Ich lade Sie alle ein, mich persönlich zu kontaktieren (office@ablinger.eu), dann können wir gemeinsam Ihre Anliegen, Vorschläge, Ideen aber auch Kritikpunkte besprechen und erläutern. Weiter versichere ich Ihnen, dass ich UNSERE Interessen nach bestem Wissen und Gewissen in diesem Gremium vertreten werde (nicht nur Rollifussball).
    Mit besten Grüßen aus dem Innviertel!
    Walter Ablinger

  • …… aus der Biografie Ablinger’s sind jedenfalls lediglich sportliche Erfolge, aber keinerlei Qualifikationen und Erfahrungen für die Funktion des ORF-Publikumsrates abzuleiten.

  • Ich sehe den Fragenbeantwortungen mit Walter Ablinger seitens BIZEPS – und hoffentlich auch vielen anderen Medien – gespannt entgegen, um zu erfahren, welche umfassenden Qualifikationen und Erfahrungen er mitbringt, um die Interessen von Menschen mit Behinderungen im ORF-Publikumsrat gut und nachhaltig vertreten zu können.

    Sollte sich herausstellen, dass Hr. Ablinger keinerlei Qualifikationen und Erfahrungen einbringen kann und Brigitte Jank nun sogar ihre Funktion im Behindertensport zur politischen Umfärberei nutzt und missbraucht, …………………………………

  • Da hätten wir wirklich jemand anderen gebrtaucht, als einen Behindertensportler. Ganz agesehen davon, dass das Thema Behinderung in der Öffentlichkeit schon wieder von einem Mann vertreten wird. Wahrscheinlich wird mann jetzt noch mehr vom ach so spannenden Rollifussball im Fernsehren bwundern können.

  • Es gäbe wirklich Menschen mit Behinderung, die dazu prädestiniert wären. Ob das auch jemand ist, der in den Medien veröffentlicht, dass es ihm in seinem Leben noch nie so gut gegangen sei wie jetzt und sich dann aufregt, dass seine Arbeitsunfähigkeitspension gestrichen wird?

  • Der nächste Behindertensportler, der sich als Experte einnistet …

    • Behindertensportler haben in ihrem Leben noch nie was für andere gemacht! Sie machen nur das, was ihnen nützt.

    • Lieber Wurscht und Extrem Wütend,

      Bei den oben genannten Personen kenne ich nur zwei welche dafür auch in Frage gekommen wären. Klaus Voget und Herbert Pichler deren Engagement sowie ihre Leistungen in der Behindertenarbeit außerordentlich von Erfolgen gezeichnet sind.
      Bei den anderen sind und waren die Wege auch von politischen Karrieren gezeichnet.
      So wie es jetzt steht sollten wir Herrn Walter Ablinger in einiger Zeit an seiner Arbeit im Publikumsrat messen.

      Mit freundlichen Grüßen
      Erwin Kapl