Bundespräsident Van der Bellen: Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken

Bundespräsident und Schirmherr der Aktion „Licht ins Dunkel“, Alexander Van der Bellen, kam mit seiner Frau Doris Schmidauer, um auch am Spendentelefon mitzuhelfen.

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BIZEPS

Auf die Frage von Matthias Schrom, wie geeint oder gespalten unsere Gesellschaft sei, meinte der Bundespräsident Van der Bellen: „Ja, wir haben schon unsere Konflikte gehabt, Regierungsarbeit, Oppositionsarbeit, das ist normal, da würde ich jetzt noch keine Spaltung hinein interpretieren. Aber wir sollten darauf schauen, dass es auch nicht passiert, diese Spaltung.“

Gerade Weihnachten sei nicht zufällig eine Zeit, wo man aufeinander schaut, einander etwas schenkt – und so freute sich der Bundespräsident auch über die hohe Spendenbereitschaft in Österreich, denn auch das beste Sozialsystem habe seine Lücken. „Da ist es wichtig, dass die Zivilgesellschaft – also wir alle – über die verschiedenen karitativen Organisationen, bereit sind, Geld, Zeit und anderes bereit zu stellen.“

Doris Schmidauer, die sich speziell für Frauen in Not engagiert, unterstrich: „Es ist mir ein großes Anliegen, Frauen in Not zu unterstützen und ihnen zu helfen, ihre Selbstständigkeit wiederzufinden. Ich glaube, dass Armut in vielen Bereichen weiblich ist, dass Frauen einfach nach wie vor mehr Zuständigkeit und Verantwortung für ihre Kinder haben und oft auch eher in Abhängigkeiten bleiben, die ihnen und den Kindern nicht gut tun.“

Regierungsspitzen und Parlamentsvertreter zur Mittagszeit

Bundeskanzler Sebastian Kurz resümierte das politische Klima im Land und sein erstes Jahr als Bundeskanzler durchaus positiv: „Es war ein anstrengendes, aber auch ein wunderschönes Jahr. Es ist ein großes Glück, Österreich als Bundeskanzler dienen zu dürfen. Es ist eine große Verantwortung, aber auch die Möglichkeit, Dinge umzusetzen, die man als wichtig erachtet.“

Hinsichtlich der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen unterstrich Kurz vor allem Maßnahmen der Regierung, die den Einstieg von Menschen ins Berufsleben vereinfachen sollen, wie etwa die Schaffung einer eigenen Zielgruppe beim AMS, die Steigerung der Beschäftigungszahl im öffentlichen Dienst sowie die Verdoppelung des Inklusionsfonds.

Auch Vizekanzler H.C. Strache unterstrich, dass das politische Klima in der Regierung gut sei. „Ich habe eine große Freude, wenn man in der Regierung die Umsetzung angeht. Wir haben gezeigt, dass es auch anders geht, dass man sich auch bei unterschiedlichen Positionen zusammensetzt, diskutiert und Lösungen findet. Als Sportminister betonte Strache, „die Inklusion leben wir ja auch im Sport“.  Eine einheitliche Belohnung der Athleten, etwa bei Medaillen, sei zwar noch nicht erreicht, aber ein Fernziel.

Die Bundesparteivorsitzende der SPÖ, Pamela Rendii-Wagner, meinte auf die Frage, wie schwierig es sei, gute Oppositionspolitik zu machen: „Es ist nicht einfach, aber ich bin der festen Meinung, dass man auch bei parteipolitischen Unterschiedlichkeiten, nie den Respekt voreinander verlieren darf und nie die Gesprächsbereitschaft.“

Zum Thema Inklusion meinte Rendi-Wagner: „Gerade Menschen mit Behinderungen dürfen wir nicht ihrem Schicksal überlassen. Da hat die Gesellschaft und da hat die Politik die Aufgabe, sie aktiv in den Arbeitsmarkt zu integrieren und ihnen die Chance auf ein geglücktes Leben zu geben.“ 

Der stellvertretende Vorsitzende der NEOS, Nikolas Scherak, betonte zur Oppositionsarbeit: „Es geht darum, dass etwas weiter vorangeht und da kann man natürlich wertschätzend sein, wenn positive Dinge angesprochen werden und das ist uns als konstruktive Oppositionskraft auch sehr wichtig.“

Im Hinblick auf die UN-Behindertenrechtskonvention unterstrich Scherak: „Das ist etwas, wo wir gemeinsam als Österreich vorangehen sollten, denn da geht es ja nicht um parteipolitische Fragen, sondern da geht’s darum, dass wir allen Menschen in Österreich gleiche und faire Chancen geben und da haben wir einfach noch Nachholbedarf.“

Abgeordnete Alma Zadic von der Liste Jetzt meinte auf das turbulente Jahre ihrer Partei angesprochen: „Es war ein sehr herausforderndes Jahr für uns. Es hat eine Konsolidierungsphase gebraucht und auch eine Neuorganisationsphase. Ich glaube, aus diese Phase sind wir auch gestärkt heraus gekommen.“

Darüber hinaus freute sich Zadic, dass „wir mit unseren Themen wie soziale Gerechtigkeit, Umverteilung von oben nach unten punkten konnten.“ Auch die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen habe „oberste Priorität“ und es müsse wesentlich mehr getan werden. Zadic forderte vor allem, in einem frühen Stadium, Stichwort: Inklusionsklassen, damit anzufangen.

ORF-Generaldirektor Wrabetz: „Neue Möglichkeiten, sich für etwas Gutes zu engagieren“

Ebenfalls zur Mittagszeit war auch ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zu Gast und unterstrich den hohen Stellenwert der Aktion „Licht ins Dunkel“ für den ORF: „,Licht ins Dunkel‘ ist aktuell und ,Licht ins Dunkel‘ bleibt aktuell und ist gerade in Zeiten wie diesen vielleicht aktueller denn je. In einer Zeit, wo wir sehr viel von Individualisierung sprechen, hat das Gemeinsame wieder mehr Bedeutung.“

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