Zero Project Conference 2019

Von 20. bis 22. Februar 2019 fand in Wien die Zero Project Conference mit dem Schwerpunkt „Independant Living and Political Participation“ im Vienna International Centre statt. Die internationale Fachtagung für Barrierefreiheit und Inklusion, begrüßte drei Tage lang Experten und Stakeholder aus den Bereichen Wirtschaft, Technik, Politik und Soziales.

Zero Project Conference - Sitzungssaal
Hilfsgemeinschaft

Erstmals 2012 von der Essl Foundation veranstaltet, widmet sich die Zero Project Conference jedes Jahr einem bestimmten Thema aus der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. In Vorträgen, Workshops und Ausstellungen präsentierten engagierte Personen und Unternehmen aus über 70 Ländern, die neuesten Innovationen und Lösungen für Menschen mit Behinderungen.

Den diesjährigen Auftakt machte niemand geringerer als die Accessibility-Verantwortliche bei Microsoft – Jenny Lay-Flurrie. Selbst taub geboren, gilt sie als engagierte Vorreiterin für Barrierefreiheit und Gleichberechtigung, die eine ganze Reihe interner Prozesse für mehr Inklusion bei dem IT-Riesen initiierte.

Die Magie hinter dem Erfolg beschreibt sie als „magic sauce … of getting disability inclusion and accessibility right at Microsoft. Creating that mix of people (representation), systems (adapted), products (accessible) and Future (innovation).”

Neben weiteren namhaften Keynote-Speakern wie dem US-Senator Tom Harkin, beeindruckten vor allem die Aussteller mit ihren innovativen Lösungen, die zu mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben von Menschen mit Behinderungen führen.

Innovationen für mehr gesellschaftliche Teilhabe

Darunter die Einhandtastatur TiPY von Matthaeus Drory. Das wechselbare Keyboard mit neuem Tastenkonzept ist mit der rechten und linken Hand bedienbar und bietet eine direkte Spracheingabe in 12 Sprachen. Das schnell erlernbare 5 Finger-System ist nicht nur für Menschen mit einer Beeinträchtigung geeignet, sondern auch für Menschen, die rasch und effizient arbeiten wollen.

Einhand-Keyboard
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Ein weiteres Highlight bietet Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung mehr Mobilität und Unabhängigkeit im Alltag. Die mobile Braille-Tastatur von Johannes Strelka-Petz ist eine Weiterentwicklung der Braille-Zeile für den PC und soll Menschen mit Sehbehinderung helfen, auch unterwegs von ihrem Smartphone aus E-Mails und SMS beantworten zu können.

Mobile Braille-Tastatur
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Rechte von Menschen mit Behinderungen

Im Policy-Maker Forum diskutierten politische Entscheidungsträger und Stakeholder neue Entwicklungen ihrer nationalen oder internationalen Agenda. Darunter auch Klaus Höckner, stellvertretender Vorsitzender der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs und Mitglied der High Level Expert Group on Artificial Intelligence der Europäischen Kommission.

Er präsentierte die österreichische Initiative „Web Accessibility Certificate Austria“ und machte klar „dass ein Designprozess im Sinne eines Design4All-Prinzips durchgeführt werden muss. Es wird nicht für den Designer, sondern für den Nutzer designt. Nicht ‚function follows form‘, sondern ‚form follows funtion‘ sollte im Vordergrund stehen.“

Den Abschluss der Konferenz machte Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka, der klarstellte: „Das Parlament ist das Herz unserer Demokratie. Genau hier muss der barrierefreie Zugang gewährleistet sein. Wenn wir eine inklusive Gesellschaft wollen, müssen wir sicherstellen, dass Menschen mit Behinderung an der Gesellschaft insgesamt und insbesondere am politischen Leben teilnehmen können.“

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