3. Sommercamp-Woche

Eine virtuelle Inklusionstour mit dem rheinland-pfälzischen Landesbehindertenbeauftragten, Matthias Rösch, durch Mainz startet die dritte Woche des Sommercamps für ein selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen.

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Die 150 Teilnehmer*innen des kreativen und online stattfindenden Sommercamps haben in den ersten beiden Wochen schon 36 Aktivitäten durchgeführt, bzw. daran teilgenommen, heißt es in einer Zwischenbilanz der Koordinatorin Susanne Göbel.

Wenn sich der rheinland-pfälzische Landesbehindertenbeauftragte Matthias Rösch heute Abend um 18:00 Uhr mit seinem Handbike von seiner Wohnung in der Mainzer Neustadt aus zur virtuellen Inklusionstour durch Mainz aufmacht, zeigt dies genau das auf, was das diesjährige Sommercamp für ein selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen ausmacht.

In Corona-Zeiten muss man Dinge einfach anders machen als es vorher üblich war und kann dabei der Kreativität freien Lauf lassen. So wird Matthias Rösch heute Abend die Sommercamp-Teilnehmer*innen per Handy und akustischen Beschreibungen seiner Tour zu inklusiven und barrierefreien Orten durch Mainz per Zoomkonferenz führen. Vorab hat er zudem einige Bilder ans Sommercamp-Büro geschickt, die an einzelnen Haltepunkten seiner Handbike-Tour durch Mainz gezeigt und beschrieben werden.

Die virtuelle Inklusionstour durch Mainz reiht sich zudem in die Aktion der Woche des Sommercamps ein, die unter dem Motto „Gute Beispiele für Barriere-Freiheit“ steht und von den Empowerment-Trainer*innen Ines Spilker und Kerstin Wöbbeking aus Lübbecke koordiniert wird.

Per Mail oder über die dafür eingerichtete WhatsApp können die Sommercamp-Teilnehmer*innen diese Woche Bilder, Berichte, Videos, akustische Eindrücke oder sonstige Nachrichten über gute Beispiele in ihrer Umgebung schicken. Mit der Inklusionstour durch Mainz wurde zum Auftakt eine Stadt gewählt, die in dieser Hinsicht vieles zu bieten hat und in der das über 30jährige Engagement behinderter Menschen für Barrierefreiheit und Inklusion fast an jeder Ecke zu spüren ist.

So wie der behindertenpolitische Austausch der Sommercamp-Teilnehmer*innen bei dem coronabedingt „andreren Sommercamp“ bisher auf reges Interesse gestoßen ist, macht die Vielfalt der Angebote nach Ansicht von Susanne Göbel die Sache gerade so richtig spannend.

Neben Diskussionen über die Auswirkungen der Corona-Pandemie für behinderte Menschen beispielsweise in Einrichtungen, dem Austausch mit der neuen Landesbehindertenbeauftragten von Hessen, Rika Esser, oder über das derzeit in der Beratung befindende Intensivpflegegesetz, wurde gekocht, gebacken, gefrühstückt, über Blumen diskutiert und mit Bildern berichtet, Sport getrieben, miteinander ein Kaffeeklatsch abgehalten und vieles, vieles mehr, wie Susanne Göbel berichtet.

Manches, das wir vor Ort beim Sommercamp in Duderstadt zusammen gemacht hätten, geht zwar nicht so, aber vieles geht doch und macht auch Spaß, bringt Susanne Göbel die Sache auf den Punkt.

Neben der heutigen virtuellen Inklusionstour durch Mainz steht diese Woche wieder einiges auf dem Sommercamp-Programm. Am Dienstag lädt Barbara Vieweg beispielsweise dazu ein, gemeinsam per Zoomkonferenz darüber nachzudenken, was einmal erforscht werden sollte und welche Fragen Menschen mit Behinderungen an die Wissenschaft formulieren können.

Am Dienstagabend beginnt Barbara Tolliner mit ihrer dreiteiligen Lesung am Küchentisch aus dem Buch „Bob der Streuner“ in Leichter Sprache. Diese wird am Mittwoch- und Donnerstagabend fortgesetzt. Am Mittwoch geht es in einem Austausch mit der Journalistin Jennifer Sonntag unter dem Motto „Mit anderen Augen“ um den Umgang mit Krisen. Dazu wurde vor kurzem ein Fernsehbeitrag im Magazin Selbstbestimmt des MDR ausgestrahlt.

Auf einen virtuellen Streifzug durch unser Wien laden am Donnerstag Roswitha Schachinger und Martin Ladstätter ein. Am Freitag geht es um Erfahrungen mit der Inklusion vor Ort und um Ideen für einen inklusiven Sozialraum mit Gracia Schade vom Projekt Kommune Inklusiv Nieder-Olm. Am Samstag geht es dann um das Thema Sport mit Ronny Blume unter dem Motto „Gesund und fit im Sommercamp“ live aus dem Behindertensportheim in Kassel. Und für Sonntag fällt den Sommercamp-Teilnehmer*innen bestimmt auch noch etwas ein.

Wer sich dafür interessiert, wie ein Sommercamp, das sonst über sechs Tage intensiv in einem Jugendgästehaus mit 120 Teilnehmer*innen mit ganz unterschiedlichen Behinderungen durchgeführt worden wäre, in Corona-Zeiten über 70 Tage hinweg gestreckt online und kreativ stattfinden kann, kann sich im Liveblog zum Sommercamp umschauen, der gemeinsam mit den kobinet-nachrichten seit Beginn des Sommercamps Anfang Juni betrieben wird.

Link zum Liveblog zum Sommercamp

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