Persönliche Assistenz für Menschen mit psychosozialer Behinderung gefordert

Derzeit gibt es für Menschen mit psychosozialer Behinderung in den meisten Bundesländern keinen Anspruch auf Förderung der Persönlichen Assistenz! (Persönliche Assistenz ist nicht Therapie)

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Das bedeutet, Menschen mit psychischer Erkrankung sind in ihrer Selbstbestimmtheit stark eingeschränkt.

Dringend benötigte Assistenz bei Arztbesuchen, im Haushalt oder in öffentlichen Verkehrsmitteln muss von Angehörigen abgedeckt werden, was die Beziehung belasten kann. Insbesondere psychisch erkrankte Eltern haben einen großen Nachteil. Die Fürsorge eines Kindes ist zusätzlich zu einer bestehenden Erkrankung eine große Herausforderung.

Besonders Frauen werden in diesem Zusammenhang benachteiligt, da bei bestehender Erkrankung die Wahrscheinlichkeit einer postpartalen Depression oder Psychose deutlich erhöht ist. Frau A., 45 Jahre mit bipolarer Erkrankung (Sohn Anton 10 Jahre):

Gleich nach der Geburt meines Sohnes und während der darauffolgenden 6 Jahr mit Depressionen, hätte ich Persönliche Assistenz dringend gebraucht.

Auch Frau K. alleinerziehend, 36 Jahre mit wiederkehrenden psychotischen Episoden (Tochter Anna 7 Jahre) stimmt zu:

Bereits im Vorfeld einer Krankheitsphase könnte durch eine Persönliche Assistenz die Belastung deutlich reduziert und vorgebeugt werden.

Beide Frauen haben kaum Rückhalt in ihrem Umfeld, familiäre Unterstützung fehlt. Gerade in solchen Fällen wäre der Anspruch auf eine persönliche Assistenz umso essenzieller.

Institutionell gibt es kaum Unterstützungsangebot. Spezialambulanzen, wie beispielsweise die Peripartale Psychiatrie am AKH (Station 4A) fangen in akuten Episoden auf, können aber keine engmaschige Nachbetreuung oder Unterstützung im Alltag bieten. Sozialpädagogische Familienhilfe über das Jugendamt unterstützt nur in zeitlich begrenztem Ausmaß.

„Menschen mit psychischen Erkrankungen sollten in jeder Lebenslage Anspruch auf Förderung der Persönlichen Assistenz haben, in allen Bundesländern. Es gibt sehr vielfältige Lebensrealitäten, bei denen eine persönliche Assistenz viel zu Stabilisierung und auch zur Prävention beitragen könnte, und auch eine Verschlechterung der Erkrankung verhindern würde“, so Vorsitzende des Vereins Lichterkette, Brigitte Heller.

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Ein Kommentar

  • Vielen Dank, dass ihr auf dieses Problem aufmerksam macht; so wichtig!!