ORF und Lebenshilfe Wien präsentieren: „Lass mich fliegen“ mit anschließender Podiumsdiskussion

ORF-Programmschwerpunkte rund um den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

ORF-Logo am Küniglberg
BIZEPS

Am 3. Mai 2023 findet von 18.00 bis 20.10 Uhr im Filmcasino im fünften Wiener Gemeindebezirk die Präsentation des Filmes „Lass mich fliegen“ mit einer anschließenden Podiumsdiskussion statt.

„Lass mich fliegen“ erzählt die Lebensrealitäten von vier Menschen mit Down-Syndrom. Ihre Zielsetzungen, die Suche nach Arbeit, die Teilhabe am sozialen und politischen Leben, aber auch die Hindernisse, die sie begleiten, stehen im Mittelpunkt der Dokumentation. Der Film von Regisseurin Evelyne Faye wurde im Rahmen der Diagonale 2023 mit dem Franz-Grabner-Preis für den besten Kinodokumentarfilm des Jahres ausgezeichnet.

Anschließend an den Film findet eine Podiumsdiskussion statt, die unter dem Titel „Klischees vs. Lebensrealität – Über das Sehen und Gesehenwerden von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft“ die Innen- und Außensicht von und auf Menschen mit Behinderung beleuchten und Klischees und Lebensrealitäten diskutieren will. Fragen nach der angemessenen Inklusion von Menschen mit Behinderung und der Rolle der verschiedenen Akteurinnen und Akteure stehen ebenso im Zentrum der Diskussion.

Am Podium nehmen die folgenden Personen Platz:

  • Bernhard Schmid, Generalsekretär der Lebenshilfe Wien
  • Germain Weber, Leiter des Consulting Boards Inklusion und Sonderpädagogik des BMBWF
  • Franz-Joseph Huainigg, Beauftragter für Barrierefreiheit im ORF
  • Christine Steger, Behindertenanwältin
  • Evelyne Faye, Regisseurin
  • Magdalena Tichy (Protagonistin und Selbstvertreterin)
  • Yvonne Zvara, Social-Impact-Verantwortliche der Firma dentsu

Moderiert wird die Podiumsdiskussion von ORF-Moderator Andreas Onea.

ORF-Programmschwerpunkte rund um den 5. Mai 2023

Rund um den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen finden im ORF verschiedene Programmschwerpunkte in seinen Medien statt.

Zum Tag der Inklusion in ORF 2

Los geht es im ORF-Fernsehen bereits am Samstag, dem 29. April, wenn um 18.00 Uhr der „Bürgeranwalt“ u. a. der Frage nachgeht, warum Kinder mit Behinderungen nicht die Möglichkeit erhalten, länger in der Schule zu bleiben. Ein zwölftes Schuljahr zu absolvieren könnte ihnen den Einstieg in die Berufswelt erleichtern.

Am Dienstag, dem 2. Mai, steht um 0.05 Uhr die Dokumentation „Berührungen – Sexualassistenten bei der Arbeit“ von Mechthild Gaßner auf dem Programm und widmet sich dabei einem tabuisierten Thema.

Weiter geht es am Mittwoch, dem 3. Mai, um 11.05 Uhr mit „Gipfel-Sieg: Der Wille versetzt Berge – Andi Knoll und Christina Holmes in Innsbruck“. Neben „Mister Song Contest“ Andi Knoll spricht Barbara Stöckl dabei auch mit Christina Holmes. Die 24-Jährige studiert in Wien und Klagenfurt Jus. Später will sie sich rechtlich für Patientinnen und Patienten und Ärztinnen und Ärzte einsetzen. Seit dem Babyalter lebt sie – wie 300 weitere Menschen in Österreich – mit der seltenen genetisch bedingten Muskelkrankheit Spinale Muskelatrophie (SMA). Nach und nach lässt ihre Muskelkraft nach, sie braucht im Alltag eine Assistentin. Auch die Lunge ist betroffen, die Angst vor dem Erstickungstod immer da. Ein treuer Begleiter an ihrer Seite ist ihr Hund „Sky“, der zum Assistenzhund ausgebildet wurde.

Behindertenaktivistin Marianne Hengl von RollOn Austria stattet am Donnerstag, dem 4. Mai, um 12.10 Uhr in „LICHTblicke & WEGweiser“ Alfred Dorfer einen Besuch ab. Ebenfalls am 4. Mai widmet sich „konkret“ um 18.30 Uhr den „Clowndoctors – alle brauchen ein Lachen“. Auch in Seniorenwohnheimen sind die „Roten Nasen Clowndoctors“ aktiv. Seit drei Jahren gibt es das von der EU geförderte Projekt „ClowNexus“. Das ist speziell für Demenzkranke gedacht.

Am Freitag, dem 5. Mai, zeigt „Aktuell nach eins“ um 13.20 Uhr einen Beitrag über Inklusives Altern, zu Gast im Studio ist dazu Generalsekretär der Lebenshilfe Österreich, Markus Neuherz. In „Studio 2“ ist an diesem Tag um 17.30 Uhr in ORF 2 Martin Ladstätter vom Verein BIZEPS live zu Gast. Er spricht darüber, wie wichtig die persönliche Assistenz für Menschen mit Behinderungen ist, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.

Zum Abschluss des Programmschwerpunkts rund um den Tag der Inklusion steht am Sonntag, dem 14. Mai, um 0.00 Uhr der „dok.film: Eva-Maria“ auf dem Programm. Eva-Maria, Single, Büroangestellte, beschließt Ende 30, Mutter zu werden. Nicht weiter bemerkenswert, wäre Eva-Maria nicht seit einer Polio-Erkrankung in frühester Kindheit spastisch gelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen. Eva-Maria gibt ihr selbständiges Leben auf und kehrt zurück ins Haus ihrer Eltern in Oberösterreich.

Während sie in ihrer Familie volle Unterstützung findet, stehen andere ihrem Wunsch auf Mutterschaft verständnislos gegenüber. Lukas Ladner, persönlicher Assistent von Eva-Maria, hat die willensstarke Frau vor und nach der Geburt mit der Kamera begleitet. Sein Film dokumentiert sensibel und hautnah ihren vehementen Kampf, in der Gesellschaft als vollwertiges Mitglied wahrgenommen zu werden. „Eva Maria“ entstand in Zusammenarbeit mit dem ORF-Film/Fernseh-Abkommen.

Zum Inklusionstag in ORF III und ORF SPORT+

ORF III zeigt am 5. Mai um 9.00 Uhr „LICHTblicke & WEGweiser – Marianne Hengl im Gespräch mit Raúl Krauthausen“: Menschen tätscheln ihm den Kopf oder starren ihn an: Der Aktivist Raúl Krauthausen, der im Rollstuhl sitzt und kleinwüchsig ist, weiß, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, mit behinderten Menschen unverkrampft umzugehen. Im Gespräch mit Marianne Hengl von RollOn Austria erzählt er aus seinem Alltag und spricht über seine optimistische Einstellung zum Leben, die ihm seine Eltern einst mitgaben.

Ein „OHNE GRENZEN Spezial – Das Behindertensportmagazin“ steht am Dienstag, dem 2. Mai, um 12.15 Uhr in ORF SPORT + ganz im Zeichen der Inklusion: Zu Gast bei Andreas Onea sind Carolina Csöngei und Martin Ladstätter. Ladstätter spricht als Vorstand im Österreichischen Behindertensportverband, Csöngei als Nachwuchs- und Nationalspielerin des österreichischen E-Rollstuhlfußball-Nationalteams über Inklusion im Sport.

Thema ist auch der Inclusion Run 2023, die sechste Auflage des inklusiven Rennens beim Vienna City Marathon. Weiters geht es um den Herbert Pichler Cup, die 2. Auflage des inklusiven Fußballturniers wird für mehr als 100 Kicker mit und ohne Behinderung sowie zahlreiche Fans zum Fußballfest. Und: 30 Jahre Special Olympics Österreich. Die Sendung wird barrierefrei mit Untertitelung und Audiodeskription ausgestrahlt und mehrfach in ORF SPORT + wiederholt.

Rund um die Inklusion in den ORF-Radios

„Problemfall Arbeitsmarkt“ lautet der Titel des „Radiokolleg“ von Dienstag, dem 2. bis Donnerstag, den 4. Mai jeweils um 9.05 Uhr in Ö1. Die dreiteilige Reihe wird gemeinsam von Freak-Radio, andererseits und der Inklusiven Lehrredaktion des ORF erstellt. „Übersehene Arbeitskämpfe“ sind Thema am 2. Mai, „Arbeitseinstieg und Neubeginn“ am 3. Mai und die Frage „Warum arbeiten wir (noch)?“ steht am 4. Mai im Mittelpunkt. Am Sonntag, dem 7. Mai, stellt „Lebenskunst“ (Ö1, 7.05 Uhr) „Together – die jazzige Inklusionsband“ vor.

Am 5. Mai feiert der Ö1-Podcast „Inklusion gehört gelebt“ sein zweijähriges Jubiläum. Gestaltet wird dieser wöchentliche Podcast von den inklusiven Redaktionen „Freak-Radio/Freakcasters“, der Podcasterin „Vierrad-Diva“ und dem Duo Franz-Joseph-Huainigg und Marietta Trendl. Ab Mittwoch, dem 3. Mai, ist im Ö1-Inklusionspodcast zu hören: Die „Freakcasters“ sprechen mit der britischen Behindertenaktivistin Shani Dhanda über ihren Kampf für Inklusion; in „Wanted: die Superassistenz“ von Franz-Joseph Huainigg und Marietta Trendl ist der Tech-Unternehmer Markus Raffer zu Gast und in „Bekenntnisse einer Vierrad-Diva“ liest Barbara Sima-Ruml Kolumnen unter dem Titel „Miesepeter beim Sonntagsfrühstück“. Der Podcast ist auf https://sound.ORF.at/ zu abonnieren.

Ein ganzer Ö3-Tag für ein Ziel: Lehrstellen für Jugendliche mit Behinderung. Ö3-Moderator Philipp Hansa moderiert am 1. Mai von 9.00 bis 19.00 Uhr gemeinsam mit Jugendlichen mit verschiedenen Beeinträchtigungen. Ihre Botschaft: „Ich kann arbeiten und ich will arbeiten – und ich verdiene eine Chance!“. Philipp Hansa spricht mit seinen Co-Hosts über Ziele und Wünsche, was die Jugendlichen auf dem Weg in ein selbstständiges Leben wirklich behindert und warum sie für ihre zukünftigen Arbeitgeber/innen eine Chance sind. Bis 12. Mai können Lehrstellen auf der Ö3-Homepage https://oe3.ORF.at/ gemeldet werden – professionell vermittelt werden sie dann vom „NEBA Betriebsservice“ des Sozialministeriumservice in Zusammenarbeit mit dem AMS.

FM4 beschäftigt sich am Freitag, dem 5. Mai, ab 17.00 Uhr in „OKFM4“ mit der Fragestellung, wie barrierefrei das Nachtleben in Wien ist und prüft dafür Wiener Clubs nach barrierefreien Zugängen.

Barrierefreiheit und Inklusion im ORF.at-Netzwerk

Im Rahmen der aktuellen Berichterstattung informiert das ORF.at-Netzwerk auf diversen Channels über den Tag der Inklusion und zeigt auf, welchen Herausforderungen Menschen mit Behinderungen im privaten wie beruflichen Leben begegnen und wie sie diese meistern. Die ORF-TVthek bringt alle Sendungen des TV-Programmschwerpunkts, sofern entsprechende Online-Lizenzrechte vorhanden sind, als Live-Stream und Video-on-Demand. Der ORF TELETEXT widmet sich dem Tag der Inklusion ebenfalls ausführlich in seiner aktuellen Berichterstattung.

Barrierefreiheit und Inklusion stellen darüber hinaus auf ORF.at, ORF-TVthek und im ORF TELETEXT grundsätzlich wichtige Schwerpunkte dar – sowohl in der Berichterstattung als auch in der Bereitstellung von barrierefrei zugänglichen Angeboten. Das ORF.at-Netzwerk orientiert sich bezüglich der Barrierefreiheit seiner Angebote an der Version 2.1 der WCAG-Richtlinien und bietet außerdem täglich Nachrichten in Einfacher Sprache auf seiner Startseite.

Auf der ORF-TVthek werden zahlreiche Sendungen regelmäßig mit Untertiteln, ÖGS, Audiodeskription und Transkripten bereitgestellt, außerdem steht das Video-Archiv „Selbstbestimmung und Vielfalt: Gelebte Inklusion in der Gesellschaft“ zur Verfügung. Die ständigen barrierefreien Angebote des ORF TELETEXT umfassen die Untertitelung von Sendungen (Seite 777), Nachrichten in Einfacher Sprache sowie das Magazin „Lesen statt Hören“.

ORF-Inklusionsschwerpunkte umfassend barrierefrei

Alle Schwerpunkte rund um das Thema Inklusion werden in ORF 2, ORF III und ORF SPORT+ umfassend barrierefrei ausgestrahlt. Alle Sendungen werden für gehörlose und hörbehinderte Zuschauer/innen im ORF TELETEXT auf Seite 777 sowie auf der ORF-TVthek mit Live-Untertitelung zur Verfügung gestellt.

Zusätzlich werden die Beiträge der Sendungen „Bürgeranwalt“, „konkret“ und „OHNE GRENZEN Spezial“ in Österreichische Gebärdensprache gedolmetscht. „OHNE GRENZEN Spezial wird überdies für blinde und sehbehinderte Menschen mit Audiodeskription auf der zweiten Tonspur angeboten. Die barrierefreien Sendungen sind auf der ORF-TVthek sieben Tage als Video-on-Demand abrufbar.

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7 Kommentare

  • Erst kürzlich (heute) in Ö1 gehört: Die Moderatorin spricht über „taube“ Menschen. – Die inklusive Lehrredaktion sollte sich besser durchsetzen, auch bis zu Ö1-ModeratorInnen.

    • Der Begriff „taub“ wird von gehörlosen Menschen auch selbst verwendet. Vielleicht verwechseln Sie es mit „taubstumm“?

  • Mein Zeitkontingent für sentimentale, überflüssige Sozialevents ist leider schon für die nächsten drei Monate aufgebraucht. Ich opfere grundsätzlich gern einen Teil meiner Lebenszeit für AbsolventInnen diverser Schwafelstudienfächer, damit sich weniger Menschen in ihren Bullshitjobs überflüssig fühlen.

    • Liebe Ella!
      Besser kann man es nicht ausdrücken, als Sie es getan haben!
      Ich danke Ihnen für Ihren Mut und Ihre Zivilcourage!
      Passen Sie aber auf, dass Sie von bizeps (Herrn Ladstätter) nicht hinausgeworfen werden, denn laut Herrn Ladstätter wirft das System die Kommentare, die nicht nett sind, automatisch hinaus. Und anonym bleiben Sie schon gar nicht,bei solchen Kommentaren!

    • Für mich sind solche Events auch nichts, aber manche interessiert es vielleicht.

  • Ich weiß nicht, wie viele Interviews Raul Krauthausen schon in deutschen Sendern gegeben hat, z.B. unlängst beim NDR – aber wurscht: https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL25kci5kZS9wcm9wbGFuXzE5NjM0MTgwOV9nYW56ZVNlbmR1bmc

    By the way, wenn wir schon bei Deutschland sind: https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/gesetzentwurf-inklusion-behinderte-menschen-101.html

  • Größtenteils eine (leider zu erwartende) partei-politisch akkordierte Inszenierung bzw Selbstdarstellung der üblichen Wichtigtuer mit wenig Elan und Mut für einen Protesttag, der seinen Namen auch verdient.