Niederwieser: Integration behinderter Kinder war Gehrer kein Anliegen

Durchpeitschen der Unireform geht zu Lasten der Lehre

Erwin Niederwieser
SPÖ

Zur heutigen Bilanz-Rede der Bildungsministerin merkte SPÖ-Wissenschaftssprecher Erwin Niederwieser gegenüber dem Pressedienst der SPÖ an, dass „Ministerin Gehrer offensichtlich bewusst das Thema Integration im Schulsystem nicht angesprochen hat“. Bei der Integration behinderter Kinder und Jugendlicher habe Gehrer stets einen Justament-Standpunkt eingenommen und eindeutig versagt, betonte Niederwieser am Freitag.

Die SPÖ habe konsequent die Linie vertreten, behinderte Kinder nicht auszuschließen. „Wo immer das sinnvoll und gut für das Kind ist, soll es die Möglichkeit der Integration geben. Nicht nur in der Polytechnischen Schule, sondern auch in den verschiedenen Formen der berufsbildenden Schulen“, so der SPÖ-Wissenschaftssprecher. Dass Ministerin Gehrer auf ihrem Standpunkt beharrte, Behinderte ausschließlich in Polytechnischen Schulen zu integrieren, sei bezeichnend dafür, wie Blau-Schwarz mit den Schwächeren unserer Gesellschaft umgehe, kritisiert Niederwieser.

Skeptisch zeigt sich Niederwieser gegenüber der Behauptung, die Umsetzung der vor zwei Monaten beschlossenen Unireform sei an den Universitäten schon weit vorangeschritten. „Das ist unrealistisch und ein fadenscheiniges Argument, um die Unireform durch eine abgetretene Regierung noch schnell durchpeitschen zu können“, so der SPÖ-Abgeordnete. Für 2003 gebe es kein Budget, die Unireform gehe dadurch zu Lasten der Lehre und werde zu chaotischen Verhältnissen an den Unis führen, prophezeit Niederwieser.

Der Regierung sei in den letzten zweieinhalb Jahren gelungen, Bildung vom Kulturgut zur Ware zu degradieren. Nächster logischer Schritt einer Blau-Schwarzen-Regierung sei die Einführung des Schulgeldes, warnt Niederwieser abschließend.

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