Logo ÖZIV - macht stark

Neue Wege in der Pflege

ÖZIV fordert mehr Wahlfreiheit für Betroffene

Klaus Voget, Präsident des ÖZIV, begrüßt die Forderung der Diakonie nach einem Runden Tisch zum Thema Pflege. Es wäre wirklich begrüßenswert, wenn Sozialministerin Haubner in die Entwicklung des von der EU geforderten Nationalen Aktionsplanes (NAP) alle Beteiligten einbeziehen würde.

Aus der Sicht von Voget – einem rollstuhlfahrenden Betroffenen, der maßgeblich an der Einführung des Pflegegeldes beteiligt war – sind vor allem die Themen Wahlfreiheit und Finanzierbarkeit ernsthaft zu diskutieren.

„Es nützt den Betroffenen wenig, wenn zwar immer wieder betont wird, wie wichtig es den politisch Verantwortlichen ist, dass geeignete Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben geschaffen werden, die Realität aber ganz anders aussieht“, so Voget. Das Pflegegeld, welches niemals ausreicht, um die Pflege im notwendigen Ausmaß bei einem professionellen Anbieter zukaufen zu können, wurde seit seiner Einführung im Jahre 1993 erst zwei Mal erhöht. Die geforderte Festschreibung der Valorisierung wird zwar immer wieder versprochen, aber auch hier fehlen die entsprechenden Taten.

Es ist daher ziemlich zynisch, den Betroffenen vorzuwerfen, dass sie oftmals illegale Schwarzarbeiter beschäftigen, wenn dies die einzige Möglichkeit darstellt, im vertrauten Umfeld weiterleben zu können. Denn für die öffentliche Hand käme es noch teurer, die Betroffenen in entsprechenden Pflegeheimen zu betreuen.

„Ich persönlich bevorzuge es, wenn mir bei höchst intimen Handlungen immer die gleiche Person behilflich ist. Das ist ein Qualitätskriterium, genauso wie die Tatsache, dass ein Lächeln im Gesicht dieser Person nicht nur angenehm ist, sondern mir auch dabei hilft, meine Würde zu bewahren“ meint Voget.

Diese Qualität der Betreuung erfordert ganz neue Modelle, die mitunter auch andere Synergien mit sich bringen. So ist beispielsweise eine Art Pflege-au-pair-Modell zu überlegen. In diesem Modell können Menschen eine Sprache, soziale Kompetenz und inhaltliches Wissen für „Persönliche Assistenz“ erlernen und sich auf eine befristete persönliche Beziehung mit der zu betreuenden Person einlassen.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich