Lydia la Rivière-Zijdel

Behinderten Frauen nicht länger Bürgerrechte vorenthalten

105 Frauen aus 17 Ländern haben heute in Berlin ihre Beratungen über ein Netzwerk behinderter Frauen in Europa aufgenommen.

„Zu lange sind behinderten Mädchen und Frauen ihre Bürgerrechte als EU-Bürgerinnen vorenthalten worden“, sagte die Niederländerin Lydia la Rivière-Zijdel. Veranstalterin der Konferenz ist Weibernetz e.V. in Kooperation mit Disabled Peoples‘ International (DPI) und International Training Advice Research.

Lydia la Rivière-Zijdel hat auf der Konferenz die vielfältigen Benachteiligungen behinderter Frauen sowohl gegenüber Männern mit Behinderungen als auch gegenüber nicht behinderten Frauen aufgelistet: So sind Frauen mit Behinderungen nach Angaben der Fachfrau für Gender und Behinderung in ganz Europa überproportional von Arbeitslosigkeit und Armut betroffen.

Gesundheits- und Rehabilitationsdienst seien unzureichend, vor allem wenn es für behinderte Frauen um Geburtenkontrolle und Familienplanung geht. Als besonderes Problem bezeichnete sie die sexuelle Gewalt: „Nach Studien in EU-Staaten waren etwa 76 Prozent der behinderten Mädchen und Frauen bereits Opfer sexueller Gewalt“, erläuterte sie.

Die Niederländerin betonte, dass Frauen mit Behinderungen in Behindertenorganisationen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene unterrepräsentiert seien. Auch in Frauenorganisationen spielten sie nur eine untergeordnete Rolle. Deshalb müsse ein starkes europäisches Netzwerk gebildet werden, das die Anliegen behinderter Frauen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene vertreten soll.

„Dann können wir sagen: Nichts über behinderte Mädchen und Frauen ohne behinderte Mädchen und Frauen“, schloss Lydia la Rivière-Zijdel ihre Ausführungen.

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